Häufig gestellte Fragen in der Kinderanästhesie
Treten Atemprobleme häufiger bei Kindern auf als bei Erwachsenen?
Atemprobleme werden bei Kindern häufiger beobachtet als bei Erwachsenen. Die Ursache hierfür liegt in den empfindlicheren Atemwegen beim Kind. Es ist daher besonders wichtig, dass Ihr Kind infektfrei ist. Das bedeutet, dass Ihr Kind beispielsweise keinen produktiven Husten oder gar Fieber haben darf, da dadurch die Gefahr eines Verschlusses der Atemwege (Bronchospasmus, Laryngospasmus) erhöht ist. Ein banaler Schnupfen hingegen, den viele Kinder häufig haben, ist keine Kontraindikation für eine Narkose.
Sollte Ihr Kind einen akuten Infekt oder eine Erkältung haben, informieren Sie bitte die Ambulanz der Anästhesie telefonisch vor dem Aufnahme- bzw. Operationstag (Betriebsteil Nord: +49 (0) 231 953 - 18050, Betriebsteil Mitte: +49 (0) 231 953 - 19151).
Darüber hinaus bestehen bei Kindern die gleichen Komplikationsmöglichkeiten bei einer Narkose wie bei Erwachsenen.
Was passiert, wenn mein Kind vor der Operation Angst hat?
Ihr Kind wird so lange wie möglich in Ihrer Obhut belassen. Es ist üblich, etwa eine halbe Stunde vor Beginn der Narkose ein Beruhigungsmittel (Prämedikation) zu verabreichen. Dieses kann je nach Situation als Saft getrunken, als Tablette geschluckt oder auch rektal verabreicht werden. Diese Prämedikation macht Ihr Kind schläfrig. Gehen Sie bitte ganz natürlich und ungezwungen mit Ihrem Kind um und versuchen Sie, Ihre eigenen Ängste möglichst nicht auf Ihr Kind zu übertragen.
Darf ich bei meinem Kind bleiben bis es einschläft? Wann kann ich es wiedersehen?
Sie dürfen Ihr Kind gerne bis zur Einschleusung in den OP begleiten, wo es vom OP- / Anästhesie-Team in Empfang genommen wird. Ihre Begleitung in den OP-Saal ist aus organisatorischen Gründen leider nicht möglich, da Sie dort andere Patienten oder auch den OP-Ablauf stören könnten und wir unsere gesamte Aufmerksamkeit der sicheren Narkoseführung Ihres Kindes widmen möchten. In der Regel können Sie Ihr Kind bereits kurz nach der Operation im Aufwachraum wiedersehen.
Bekommt mein Kind einen intravenösen Zugang?
Auch bei Kindern ist ein intravenöser Zugang aus Sicherheitsgründen zwingend notwendig. Sofern der Zugang nicht schon vorher auf Station gelegt wurde, geschieht dies meist vor der Einleitung der Narkose. Ein erfahrenes Team von Ärzten und Fachpflegepersonal wird dies sicher und schonend durchführen. Als zusätzliche Unterstützung bekommt Ihr Kind vorher ein Schmerzpflaster auf die Stelle aufgeklebt, an der der Zugang später gelegt werden soll.
Ist bei meinem Kind auch eine Regionalanästhesie möglich?
Falls bei Ihrem Kind eine Regionalanästhesie in Frage kommt, wird Sie der/die Anästhesist/in im Prämedikationsgespräch darüber informieren. Bei bestimmten Eingriffen kann zusätzlich zur Narkose eine Nervenblockade zur Schmerztherapie durchgeführt werden.
Die Nervenblockade erfolgt, wenn Ihr Kind bereits schläft und nichts von der Punktion spürt. Vorteile dieser zusätzlichen Nervenblockade sind eine geringere Dosierung von Narkosemitteln während der Operation und eine mehrere Stunden andauernde Schmerzfreiheit danach.