Ösophagus-pH-Metrie
Normalerweise verhindert der Verschlussmechanismus zwischen der Speiseröhre und dem Magen ein Zurücklaufen der sehr aggressiven Magensäure (Salzsäure!) in die Speiseröhre. Wenn die Funktion des Verschlussmechanismus beeinträchtigt ist, fließt Magensäure mehr oder weniger ungehindert zurück.
Ob ein Säurerückfluss vorliegt und wie stark dieser ausgeprägt ist, wird mit Hilfe der pH-Metrie diagnostiziert.
Für die pH-Metrie wird eine dünne Sonde in die Speiseröhre eingeführt. Die Messsonde trägt an der Spitze einen pH-Sensor, der über 24 Stunden den aktuellen pH-Wert (Säuregrad) kontinuierlich aufzeichnet.
Auf diese Weise kann ein sehr genaues Profil des Säurerückflusses über den Tagesablauf aufgenommen werden (Abb. 4).
Abb. 4: Normale Langzeit-pH-Metrie: Nur vereinzelt pH-Abfälle, die rasch wieder kompensiert werden.
Bei unzureichender Verschlussfunktion fließt Magensäure immer wieder in die Speiseröhre zurück und kann nicht nur zu entsprechenden Beschwerden (Sodbrennen), sondern auch zu einer erheblichen Schädigung der Speiseröhrenschleimhaut führen (Abb. 5).
Abb. 5: Das langzeit-pH-metrische Profil bei schwerer gastroösophagealer Refluxkrankheit. In der zweiten Tageshälfte kommt es immer wieder zu pH-Abfällen unter 4; durch Anschlucken wird die Säure jedoch immer wieder rasch in den Magen zurückbefördert. Während der Nacht kommt es dagegen über lange Phasen zu schweren anhaltenden pH-Abfällen. In der Wachphase ab 06:00 Uhr wieder identisches Bild wie am Nachmittag/Abend des Vortages. Häufig pH-Abfälle, jedoch rasche Wiederanstiege.
Die pH-Metrie erlaubt es festzustellen, ob eine (saure) gastroösophageale Refluxkrankheit vorliegt. Im positiven Fall – d. h. bei Nachweis einer Refluxkrankheit – ist eine Entscheidung über die sinnvollste Form der Behandlung (medikamentös oder durch die Operation) möglich.