Ambulante Operationen – Ablauf
Ambulante und tageschirurgische Eingriffe werden von Montag bis Freitag durchgeführt. Die Vorteile liegen vor allem in der Verkürzung des Aufenthaltes Ihres Kindes in der Klinik. Die folgenden Informationen sollen Ihnen helfen zu beurteilen, ob ein solcher Eingriff - nach reiflicher Überlegung – für Ihr Kind angebracht ist.
Welche Eingriffe können ambulant bzw. tageschirurgisch durchgeführt werden?
- Beschneidung bei Vorhautverengung (Phimose)
- Entfernung kleiner Zysten, Pigmentflecken, Hautanhängsel und Tumoren der Haut und des Unterhautgewebes
- Entfernung überzähliger Finger, Handgelenksganglien, schnellender Daumen
- Operation von Leistenbrüchen und Wasserbrüchen
- Spiegelung von Speiseröhre/ Magen und Dickdarm, Blase, Luftröhre
- Entfernung von Metalldrähten nach Knochenbrüchen
Voraussetzungen für Tages-Eingriffe
- Ihr Kind ist älter als 1 Jahr
- Der Eingriff ist relativ einfach und dauert nicht länger als etwa 60 Minuten
- Ihr Kind hat keine akuten Erkrankungen (z.B. Bronchitis, Windpocken)
- Ihr Kind hat keine schwerwiegende chronische Erkrankung (Herzfehler, Muskelerkrankung)
- Die Versorgung Ihres Kindes zu Hause durch Sie und Ihre Kinderärztin/ Ihren Kinderarzt und evtl. eine häusliche Kinderkrankenpflege ist gesichert
- Die Fahrzeit von Ihrer Wohnung zur Klinik beträgt auch bei dichtem Verkehr nicht mehr als 60 Minuten
- Sie haben zu Hause für den Notfall ein Telefon
Voruntersuchung
Zur Klärung aller Fragen und zum Ausschluss akuter Infektionen ist vorher eine vollständige kinderchirurgische Untersuchung Ihres Kindes erforderlich. Diese findet 2 oder 3 Tage vor dem eigentlichen Eingriff statt. Dabei untersucht auch ein Narkosearzt Ihr Kind, beantwortet Ihre Fragen zur Narkoseart und schreibt die Medikamente auf, die es am Operationstag zur Beruhigung und zur Vorbereitung der Narkose erhalten wird. Danach erfahren Sie die genaue Uhrzeit, zu der Sie am Morgen des Operationstages mit Ihrem nüchternen Kind in die Klinik kommen sollen.
Diese vorherige Untersuchung und bei Bedarf Anordnung der Prämedikation ist Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf am Operationstag. Bitte bringen Sie zur Voruntersuchung genug Zeit sowie alle bisherigen Befunde mit.
Ablauf am OP-Tag
Durch die Verkürzung des Aufenthaltes in der Klinik werden die Herausforderungen der medizinischen Abläufe nicht verringert, sondern nur auf wenige Stunden konzentriert. Um den Ablauf für Sie durchschaubar und für Ihr Kind so angenehm wie möglich zu machen, möchten wir Ihnen einige Informationen geben:
- Sollte Ihr Kind in der Nacht zuvor gefiebert, gehustet, geschnupft oder erbrochen haben, muss es jetzt noch einmal ärztlich untersucht werden. Möglicherweise muss der Eingriff aufgrund dieser Symptome verschoben werden
- Auf der Station wird Ihr Kind ins Bett gelegt und bekommt möglichst umgehend die Prämedikation als Tropfen oder Saft
- Der normale Zeitraum für den Eintritt der Wirkung der vorbereitenden und beruhigenden Medikamente beträgt 45 bis 60 Minuten
- Danach wird Ihr Kind in den OP gebracht. Die Begleitung Ihres Kindes bis zur OP-Tür ist möglich. Manchmal ist der Abschied für kurze Zeit auf der Station aber sogar günstiger als vor der OP-Tür, die sich dann schließt
- Im OP wird dann vom Narkoseteam (Anästhesist/in und Fachschwester/-pfleger für Anästhesie) die Narkose eingeleitet und anschließend der besprochene Eingriff durchgeführt
- Nach der Operation und der Ausleitung der Narkose wird Ihr Kind für eine Weile im Aufwachraum neben dem OP überwacht. Hier können Sie bereits wieder am Bett Ihres Kindes sitzen und die Aufwachphase beruhigend begleiten
- Narkoseeinleitung, Operation, Narkoseausleitung und Zeit im Aufwachraum ergeben also die Gesamtdauer des Aufenthaltes im OP
- Auf der Station oder im Traumraum soll sich Ihr Kind ausschlafen und wird hinsichtlich möglicher Komplikationen überwacht. Dieser Zeitraum beträgt noch einmal bis zu 4 Stunden
- Beim Entlassungsgespräch werden sie über die weitere Versorgung und Behandlung Ihres Kindes beraten
- Bei der Entlassung werden Ihnen ein Brief für den Kinderarzt, ein Rezept oder Schmerzzäpfchen mitgegeben
Aus diesem Ablauf ergibt sich, dass der gesamte Zeitaufwand am Operationstag bei 6 bis 8 Stunden liegen kann.
Warum kann es zu zeitlichen Verzögerungen kommen?
Wir planen die Operation Ihres Kindes so in das OP-Programm ein, dass es nach aller Voraussicht nicht zu größeren Verzögerungen zwischen dem Eintreffen in der Klinik und dem Operationsbeginn kommt. Dennoch können sich Verzögerungen aus anderen laufenden Operationen ergeben oder sind die Folge von Notfällen oder Unfällen, die dringlich eingeschoben werden müssen. Dafür haben Sie sicher Verständnis.
Verhalten nach der OP
- Zu Hause sollte Ihr Kind am Operationstag Bettruhe einhalten.
- Geben Sie ihm bitte abends nur leichte Kost, z. B. etwas Tee, einen Zwieback oder ein Butterbrot. Am nächsten Morgen ist wieder eine normale Ernährung möglich
- Für normale Wundschmerzen geben wir Ihnen ein Schmerzzäpfchen mit
- Bei extremen Wundschmerzen oder anderen Komplikationen rufen Sie Ihren Kinderarzt an oder sofort die Klinik (Telefon +49 (0) 231 953‑21639)
Weitere Behandlung und Nachsorge:
- Zu Hause sollte Ihr Kind am Operationstag Bettruhe einhalten
- Die Nachsorge liegt in aller Regel bei Ihrer Kinderärztin / Ihrem Kinderarzt (einschließlich Fädenziehen sofern notwendig), nur in Ausnahmefällen in der Klinik