Urotherapie
Im Rahmen der Sprechstunde für Urotherapie und Urodynamik sowie auch unter stationären Bedingungen werden diagnostische Schritte und therapeutische Maßnahmen eingeleitet. Hierzu betreut eine ausgebildete Fachkraft und Urotherapeutin, führt in ärztlicher Zusammenarbeit die Funktionsuntersuchungen (Uroflowmetrie und Zystmanometrie) durch und berät Kind und Eltern bezüglich Blasentraining und Kontinenzentwicklung.
Kontinenzsprechstunde
Nässt Ihr Kind nachts und/oder tagsüber ein? Geht es tagsüber sehr häufig zur Toilette? Der Harndrang kommt plötzlich und ist nicht aufschiebbar? Oder geht Ihr Kind nur sehr selten auf die Toilette und hat Probleme die Blase zu entleeren?
Sie machen sich Sorgen und fragen sich, ob eine körperliche Erkrankung vorliegt oder ob das alles noch normal ist?
Einnässen im Kindesalter ist häufig, im Alter von 7 Jahren nässen nachts noch 10% der Kinder und tagsüber noch 3-5% der Kinder ein. Oft ist das mit einem hohen Leidensdruck für die Familien verbunden.
Bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres gilt Einnässen in der Regel als altersgemäß („physiologische Harninkontinenz“), meist auch dann, wenn die Kinder schon einmal vorübergehend „trocken“ waren.
Eine sehr hilfreiche Informationsbroschüre zum Einnässen bei Kindern finden Sie unter folgendem Link.
Es werden verschiedene Formen des Einnässens unterschieden, und es gibt unterschiedliche Ursachen. Um die Ursache des Einnässens, ob am Tag und/oder in der Nacht, zu finden, bitten wir Sie einen Fragebogen, ein Blasentagebuch über 2-3 Tage sowie ein 14-Tage-Protokoll anzufertigen (Dokumente auch im Downloadbereich). Diese Unterlagen sind ein wichtiger Teil der Diagnostik, weshalb wir erst Termine vereinbaren können, wenn uns die Unterlagen vollständig ausgefüllt vorliegen.
Planen Sie bitte ca. 1,5 Stunden für einen Termin in der Kontinenzsprechstunde ein. Je nach Ursache des Einnässens werden altersgerecht die Blasenfunktion, sowie individuelle Abweichungen davon erklärt. Die Urotherapeutin bespricht Trink- und Ernährungsverhalten und fördert die Körper- und Selbstwahrnehumg. Verschiedene Verhaltensweisen werden erklärt, demonstriert und geübt, um Blase und Darm entspannt entleeren oder auch mit Drangsymptomen besser umgehen zu können. Eine ärztliche (nicht schmerzhafte) Untersuchung mit Ultraschall wird durchgeführt. Abschließend werden das weitere Vorgehen sowie evtl. noch medikamentöse oder andere Therapiemöglichkeiten besprochen.
Verschiedene Hilfsmittel werden bei Bedarf erklärt und demonstriert (Klingelhose, TENS-Therapie, Biofeedback).
Als weiterführende Diagnostik wird eine Uroflowmetrie („Computer-Toilette“) durchgeführt. Diese Untersuchung ist NICHT schmerzhaft für das Kind. Nur in besonderen Fällen sind weitere Untersuchungen wie das Flow-EMG oder eine Blasendruckmessung sinnvoll. Ihr Kind sollte auf jeden Fall immer mit voller Blase zu uns kommen.