MR - Mammographie
Die MR-Mammographie ist eine Untersuchung der weiblichen Brust im Kernspintomographen.
Der Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa zehn Prozent aller Frauen erkranken im Laufe Ihres Lebens daran, die meisten nach dem 50. Lebensjahr. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto schonender die Therapien.
Bei bestimmten Fragestellungen rückt zunehmend die kontrastmittelunterstützte Kernspintomographie der weiblichen Brust (Syn. MR-Mammographie, Mamma-MR) als schonende Methode zur Früherkennung oder als Verlaufskontrolle von Brustkrebspatientinnen ins Blickfeld. Ohne den Einsatz von Röntgenstrahlen können mit dieser Untersuchung durch die hohe Bildauflösung selbst kleinste Veränderungen im frühen Stadium genau diagnostiziert werden.
Wie wird festgestellt ob eine MRT-Untersuchung notwendig ist und wie ist dann der weitere Ablauf?
Grundsätzlich wird die MRT-Untersuchung von dem behandelnden Frauenarzt indiziert. Im Voraus muss spezifiziert werden, um welches Krankheitsbild es sich handeln könnte, um die MRT-Untersuchung so präzise wie möglich auf die diagnostische Fragestellung abzustimmen.
Die MR-Mammographie kann als einziges Verfahren das Brustgewebe vollständig bis zur Brustwand und vorderen Achsel erfassen und somit einen guten Überblick auch über Tumorausläufer oder Lymphknoten liefern.
Der Untersuchungsablauf besteht aus zwei Bildserien vor und nach Kontrastmittelgabe. Die Bilder werden berechnet, dokumentiert und von einem Radiologen ausgewertet. Das Ergebnis wird dem behandelnden Arzt, auf Wunsch auch dem Patienten, in einem schriftlichen Befund mitgeteilt. Ihr behandelnder Arzt wird mit Ihnen die Ergebnisse in einer Sprechstunde besprechen und entsprechende Therapievorschläge machen.
Bei welchen Fragestellungen kann eine MR-Mammographie durchgeführt werden?
Wenn vorangehende Untersuchungsverfahren keine ausreichende Klärung der Frage nach Brustkrebs erreichen konntenBei Hochrisikopatientinnen mit genetischer oder starker familiärer Belastung durch Brustkrebs und EierstockkrebsUm die Tumorausdehnung und die Beteiligung von Lymphknoten vor einer Operation genau zu untersuchen (sog. „Staging")In der Nachsorge von Patientinnen, die bereits an der Brust operiert wurden zum Ausschluss eines RezidivsNach Entfernung eines bösartigen Lymphknotens aus einer Achsel und dem Verdacht auf einen versteckten BrustkrebsZur Kontrolle der Tumorverkleinerung oder –zerstörung durch eine laufende Chemotherapie bei gesichertem, aber noch nicht operierten BrustkrebsAls Ergänzung oder alternative Untersuchung zur Röntgenmammographie vor allem bei Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe
Bei Patientinnen mit Brustimplantaten ist die MR-Mammographie die Methode der Wahl für den Nachweis von Prothesendefekten. Bei Verdacht auf Ruptur oder Dislokation sind keine weiteren Voruntersuchungen notwendigDa die Kernspintomographie nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern arbeitet, ist das Verfahren besonders schonend und kann auch bei Schwangeren eingesetzt werdenBei V.a. entzündliche VeränderungenFür die MR-gesteuerten Biopsien oder Markierung eines Herdes vor einer Operation.
Was muss ich vor einer Untersuchung beachten?
Vorbereitung:
Für eine MR-Mammographie ist es nicht erforderlich nüchtern zu sein.
Bei jungeren Patientinnen sollte die Untersuchung nach Möglichkeit zwischen dem 7.-17. Tag des Menstruationszyklus durchgeführt werden. Ausserhalb dieser Zeitspanne kann es hormonell bedingt zu unspezifischen Kontrastmittelanericherungen des Drüsengewebes kommen, die zu Fehleinschätzungen führen können.
Orale Kontrazeptiva haben keinen nachteiligen Einfluss auf die Auswertung der MR- Mammographie und müssen nicht abgesetzt werden. Ob ein Absetzen der postmenopausalen Hormontherapie möglich ist, muss in jedem Einzelfall entschieden werden.
Meistens ist für eine vollständige Untersuchung der Brüste eine Kontrastmittelgabe notwendig. Deshalb sollten Sie bei Ihrem Hausarzt/Frauenarzt die Nierenfunktionswerte (GFR= Glomeruläre Filtrationsrate und Kreatinin) bestimmen lassen. Das Datum der Bestimmung dieser Werte sollte 2 Wochen nicht überschreiten.
Patientenlagerung:
Für die Untersuchung liegen Sie auf dem Bauch. Die Brust liegt in eine Vertiefung des Tisches (in der sog. Mamma-Spule des Gerätes). Die Brust wird dabei nicht komprimiert
Untersuchungsablauf bei der MR-Mammographie
Die Untersuchung dauert in der Regel 15-20 Minuten.
Die Standarduntersuchung schließt die Verwendung eines Kontrastmittels ein, welches intravenös verabreicht wird. Während der Untersuchungsphase bestehen laute Geräusche, weshalb wir Ihre Ohren mit Ohrstöpsel oder Kopfhörern schützen. Wie alle Patienten in der MRT werden Sie permanent überwacht und können sich jederzeit bei den Mitarbeitern melden, falls Probleme oder Platzangst auftreten sollten.
Die Qualität der Untersuchung wird durch Ihre Mitarbeit entscheidend beeinflusst. Eine ruhige Lage ist von entscheidender Bedeutung. Wenn nötig kann die Verabreichung eines Beruhigungsmittels Ihre Fähigkeit zur Entspannung verbessern. Das Medikament beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit und danach dürfen Sie nicht selbst Auto fahren.
Kontraindikation:
- siehe allgemeine MR-Kontraindikationen
Welche Komplikationen können bei einer MRT-Untersuchung auftreten?
- siehe allgemeine MR-Komplikationen nach Kontrastmittelgabe