Perzeptives Schmerzkonzept
Unter dem perzeptiven Schmerzkonzept werden die folgenden Anwendungen gefasst:
- Wärme- und Kälteanwendungen
- TENS
- Schmerzreduzierte Lagerung
- Entspannung/Entspannungsverfahren
- Ablenkung/Imagination
Wärme- und Kälteanwendungen
Bei Beschwerden des Bewegungsapparates wird schon seit Jahrzehnten auf die gute Wirkung von Wärme und Kälte zurückgegriffen. Jeder weiß wie wohltuend eine Wärmeflasche bei Bauchschmerzen und Verspannungen sein kann, aber auch eine Sportverletzung kann mit einem einfachen Coolpack eine Schmerzlinderung bringen. Ein gezielter Einsatz von Kälte- oder Wärmetherapie kann die Schmerzen reduzieren und die Einnahme von Schmerzmitteln verringern.
Schmerzreduzierte Lagerung
Die Lagerung ist eine ergänzende Maßnahme zu anderen therapeutischen Interaktionen. Es wird eine positive Wirkung auf die Schmerz-und Wundsituation postoperativ ausgeübt. Diese ist stets individuell an den Patienten anzupassen. Die Anwendung von Lagerungshilfsmitteln (Schienen oder Kissen), um die betroffene Extremität zu entlasten oder schmerzarm zu lagern ist ggf. hilfreich.
Entspannung/Entspannungsverfahren
Für einen besseren Umgang mit den Schmerzen und einer Regulation des vegetativen Nervensystems ist es wichtig die Wahrnehmungs-, Konzentrations- und Entspannungsfähigkeit zu schulen. Mehr Informationen zum Thema Entspannung finden Sie unter STATION _ ENTSPANNUNG.
Ablenkung/Imagination
Als Imagination bezeichnet man dynamische, psychophysiologische Prozesse, denen auf der Vorstellungsebene realitätsnahe Wahrnehmungen (z.B. Bilder, Geräusche, Gerüche) unterschiedlicher Sinnesqualitäten erzeugt werden, ohne durch reale Reize von außen ausgelöst worden zu sein. Imagination wird eingesetzt um, dysfunktionales Verhalten abzubauen, Erkrankungssymptome (wie Schmerzen) zu lindern und das Wohlbefinden während der Behandlung zu erhöhen. Durch Musik, einen passenden Raumduft oder der Besuch des Patienten kann zu einer entspannten Situation führen und so vom Schmerz ablenken.
TENS
TENS ist die transkutane elektrische Nervenstimulation, eine Applikation elektrischer Impulse, die durch die Haut auf die Nerven einwirkt. Durch die TENS Therapie kommt es zur Stimulation der Nerven und somit wird die Schmerzwahrnehmung reduziert bzw. ganz aufgehoben. Die Schmerzübertragung ans Gehirn wird gehemmt, da jeder Reiz durch einen anderen überdeckt werden kann. Zudem kommt es bei der Anwendung von TENS zur Ausschüttung körpereigener Opioidpetide.
TENS kann abhängig von der elektrischen Impulse pro Sekunde auf unterschiedliche Arten wirken. Niederfrequent und hohe Intensität verstärkt die Freisetzung körpereigener Opioidpetide und dämpft so die Schmerzwahrnehmung. TENS mit höherer Frequenz hemmt die Schmerzweiterleitung, sodass ein angenehmes Kribbeln oder Wärmeempfinden wahrgenommen wird. TENS kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen zum Einsatz kommen. Ein Behandlungsversuch lohnt sich immer!