Harnsteine
Allgemeines
Da etwa jeder 10. Bundesbürger, mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen dem 40 - 60-igsten Lebensjahr, von einem Harnsteinleiden im Laufe seines Lebens betroffen ist und Rezidive noch mit einer Häufigkeit von ca. 60 % auftreten, muss das Steinleiden durchaus als eine Volkskrankheit angesehen werden.
Die wichtigste Theorie zur Steingenese wird im Überschreiten des Löslichkeitsproduktes gesehen. Liegt ein Zuviel an lithogenen, also Stein bildenden Substanzen, oder aber ein zu Wenig an Flüssigkeit vor, kommt es zum Ausfallen von üblicherweise im Urin gelösten Salzen und schließlich zur Kristallbildung. Wenn diese Kristalle aggregieren, sich also zusammenlagern, entstehen Harnsteine. Diese Harnsteine bestehen in bis zu 98 % aus einer kristallinen anorganischen Substanz und nur der Rest besteht aus der organischen Steinmatrix.
In Abhängigkeit ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden sich die Harnsteine bezüglich Farbe, von schwarz bis gelb, Härte und Brucheigenschaft. Die in bis zu 80 % vorherrschende Steinart in Deutschland sind Kalzium-Steine und hier insbesondere die sog. Calciumoxalatsteine. Harnsäure-, Struvit- und Zystinsteine kommen wesentlich seltener vor.
Symptome
Die Symptomatik von Harnsteinen ist abhängig von ihrer Lage und Beweglichkeit. Die Symptome reichen von geringen Beschwerden bis hin zur gefürchteten Nierenkolik. Diese Kolik, oft in Verbindung mit Abflussbehinderungen des Urins aus der jeweilig betroffenen Niere, bedürfen der dringenden ärztlichen Behandlung. In der Regel sollten diese Patienten unmittelbar nach notfallmäßiger Versorgung einem Urologen zugewiesen werden. Oftmals sind von diesem dann unmittelbar einzuleitende endoskopische Maßnahmen nötig.
Vermeidung von Harnsteinen
Diese kurze Abhandlung sollte nicht beendet werden, ohne den Lesern einen wichtigen und allgemeingültigen Tipp zur Steinvermeidung gegeben zu haben. Neben diätetischen Hinweisen zu Gunsten einer vegetarischen Ernährungsweise, werden noch Hinweise zur gesunden Lebensführung gegeben. Neben viel Bewegung, wenig Stress und ausreichendem Schlafregelmäßigen und ausreichenden Trinken zur Steinprophylaxe eine sehr wichtige Bedeutung beigemessen. Durch Volumina zwischen 200 und 500 ml über den gesamten Tag verteilt, ist es möglich bis zum Schlafengehen 2,5 Liter zu trinken.