Urologische Infektionen
Durch Erreger verursachte Entzündungen (Infektionen) des Harntraktes und der Geschlechtsorgane sind sehr häufige Erkrankungen und können mit den Methoden der modernen Medizin wirkungsvoll behandelt werden.
Der Urologe behandelt Infektionen der Harnröhre, der Harnblase, der Niere und der männlichen Geschlechtsorgane (Prostata, Hoden und Nebenhoden). An Erregern unterscheiden wir Bakterien, Viren und Pilze. Werden diese Infektionen nicht oder nicht ausreichend behandelt, so können sie zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Harnsteinleiden, Bluthochdruck Zeugungsunfähigkeit oder sogar Krebs führen. Aus diesem Grunde ist es notwendig, bei entsprechenden Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen, Flankenschmerzen, ziehenden Missempfindungen im Damm oder Schmerzen in Hoden und Nebenhoden sofort einen Urologen aufzusuchen.
Infektionen des Harntraktes und der Geschlechtsorgane treten häufig als Folge einer anderen Erkrankung auf. Um diese Infektionen wirksam bekämpfen zu können, ist es notwendig, auch die zu Grunde liegende Erkrankung zu erkennen und zu behandeln.
So können sich hinter einer Infektion der Harnwege und Geschlechtsorgane beispielsweise eine Zuckererkrankung, ein neurologisches Leiden, eine Immunschwäche, Nieren- und Blasensteine, ein mangelnder Verschlussmechanismus des Blasenschließmuskels (Inkontinenz), ein Rückstrom von Urin aus der Blase in die Niere (Refluxkrankheit), Abflussbehinderungen des Urins durch Harnröhren- und Harnleiterengen, eine Vergrößerung der Prostata, Verwachsungen und Fisteln von Niere, Blase und Harnleiter mit dem Darm oder auch bösartige Tumorerkrankungen verbergen. Nach einem ausführlichen Gespräch stellen wir Ihnen einen Untersuchungs- und Behandlungsplan vor, der sowohl Ihre Infektion als auch die zu Grunde liegende Erkrankung berücksichtigt.
Modernste Ultraschallgeräte, Röntgeneinheiten und ein urodynamischer Messplatz stehen für Ihre urologischen Untersuchungen zur Verfügung.
Wissenswertes über Kondylome oder Condylomata acuminata
Jährlich erkranken weltweit etwa 30 Millionen Patienten neu an Genitalwarzen ("Feigwarzen" oder "Condylomata acuminata"), welche somit die häufigste sexuell übertragene Krankheit sind. Feigwarzen werden durch Humane Papillomviren (HPV) verursacht, das typische Erscheinungsbild sind "blumenkohl-artige" Warzen an Penis, Skrotum, im Bereich der Harnröhrenmündung oder in der Analregion. Diese sichtbaren Warzen sind hoch ansteckend was die große Verbreitung der Viren in der Bevölkerung erklärt.
Derzeit sind 86 genetisch völlig unterschiedliche Papillom-Virustypen bekannt, etwa die Hälfte verursacht Infektionen der Schleimhäute, vor allem im Anogentialbereich. Diese Viren lassen sich nach ihrem Gefährdungspotenzial bezüglich Krebserkrankungen in zwei Gruppen einteilen: in sogenannte low-risk und high-risk HPV-Typen. Condylomata acuminata werden in über 90 % der Fälle durch die low-risk Typen 6 und 11 ausgelöst, bei ca. 1 % der Bevölkerung sind diese auch klinisch nachweisbar. High-risk HPV-Typen, wie zum Beispiel Typ 16 und 18, können bei Frauen Gebärmutterhals-Krebs auslösen, welches der zweithäufigsten gynäkologische Tumor ist.
Therapeutisch werden mit unterschiedlich guten Langzeitresultaten Säuren, lokale Immunmodulatoren (z.B. Imiquimod), chirurgische Verfahren, Lasertherapie, Kryotherapie oder Elektrotherapie eingesetzt. Allen verfügbaren Therapieverfahren ist gemein, dass eine Heilung im Sinne einer kompletten Entfernung des Virus aus dem Körper derzeit nicht möglich ist.