Für ihre Gesundheit. Für unsere Stadt.

Für ihre Gesundheit. Für unsere Stadt.

Für ihre Gesundheit. Für unsere Stadt.

Operative Verfahren

Schlauchmagen-Operation

  • OP-Prinzip: Minimal-invasive starke Magenverkleinerung. Hierdurch können nur kleine Portionen Nahrung aufgenommen werden. Außerdem kommt es durch die Operation zu hormonellen Veränderungen. Es werden weniger Hormone in der Magenwand gebildet, die den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen und den Appetit anregen.
  • Indikation: Diese Operation bietet sich bei Patient:innen an, die gerne viel und herzhaft essen. Der Eingriff kann auch bei sehr hohem BMI sicher durchgeführt werden.
  • Komplikationen/Nebenwirkungen: Sodbrennen oder Refluxbeschwerden können durch diesen Eingriff verschlimmert werden.

Magen-Bypass-Operation

  • OP-Prinzip: Minimal-invasive Bildung einer Magentasche, die direkt mit dem Dünndarm verbunden wird. Ausschaltung von ca. 2,5 m Dünndarmlänge aus der Nahrungsaufnahme. Hierdurch können ebenfalls nur kleine Portionen Nahrung aufgenommen werden, die aufgenommene Nahrung wird „schlechter“ verwertet, es werden insgesamt weniger Nahrungsbestandteile aufgenommen.
  • Indikation: Diese Operation kann sehr gut bei Patient:innen mit ausgeprägtem Sodbrennen oder Reflux angewandt werden. Insbesondere bei Patient:innen mit Diabetes mellitus Typ 2 kann diese Methode zu einer erheblichen Verringerung der notwenigen Medikation bis hin zur Ausheilung des Diabetes führen. Auch bei „Süßessern“ ist diese OP gut geeignet.
  • Komplikationen/Nebenwirkungen: Bei diesem Eingriff kann es im Nachhinein in wenigen Fällen zu einem sogenannten Dumping-Syndrom kommen. Hierbei leiden die Patient:innen nach Aufnahme von besonders zucker- und fetthaltigem Essen unter Kreislaufreaktionen, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen. Mithilfe einer speziellen Ernährungsberatung und –anpassung kann diesem Problem jedoch in der Regel gut entgegengewirkt werden.

Omega-Loop-Bypass („Mini-Bypass”)

  • OP-Prinzip: Am Mageneingang wird ein kleiner schlauchförmiger Magenpouch oder Vormagen gebildet und mit einer Dünndarmschlinge über eine Anastomose verbunden. Der abgehängte Hauptteil des Magens bleibt funktionstüchtig, ein Teil des Dünndarms bleibt von der Nahrungspassage ausgeschlossen, die Verdauung erfolgt erst im mittleren Dünndarm. Sehr guter Gewichtsverlust bei nur einer Neuverbindung (Anastomose).
  • Indikation: Patient:innen mit BMI ≥ 40 kg/m², bzw. ab BMI 35 kg/m² mit adipositas-asoziierten Nebenerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus Typ 2). Auch bei „Binge Eating“ (unkontrollierte Essattacken) oder „Süßessern“ geeignet.
  • Komplikationen/Nebenwirkungen: Mangelerscheinungen von Vitaminen und Mineralstoffen. Restmagen und Gallenwege können nicht mehr mittels Magenspiegelung eingesehen werden. Rückfluss von Galle und Bauchspeicheldrüsensekret in den Magen mit Beschwerden oder Erkrankungen der Magenschleimhaut. Dumping-Syndrom.

Magenballon

  • OP-Prinzip: Endoskopische Methode zur Behandlung von Übergewicht. Er wird im Rahmen einer Magenspiegelung über die Speiseröhre in den Magen eingebracht und wird dort mit blau gefärbter Kochsalzlösung gefüllt. Der Magenballon füllt einen Großteil des Magens, der Patient bzw. die Patientin kann nur noch kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, das Sättigungsgefühl setzt schneller ein. Der Ballon bleibt 6-12 Monate im Magen und wird dann ebenfalls endoskopisch entfernt.
  • Indikation: Kann in ausgewählten Fällen im Rahmen eines Mehrstufen-Konzeptes zum Einsatz kommen. Bei Patient:innen mit einem BMI > 60 kg/m² kann er präoperativ eingesetzt werden, um das Operationsgewicht und somit das Operationsrisiko zu reduzieren. Nach 6 Monaten wird der Ballon entfernt und es folgt die geplante adipositas-chirurgische Therapie.
  • Komplikationen/Nebenwirkungen: Wir sehen den Magenballon nicht als sinnvolle alleinige Methode der langfristigen Gewichtsreduktion an, da die Anwendung sehr häufig mit unangenehmen Nebenerscheinungen wie erheblichen Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einhergeht. Außerdem ist das Risiko für Magengeschwüre erhöht und es kann zu einem erheblichen Flüssigkeitsmangel sowie zu Elektrolytverschiebungen kommen. Platzt der Ballon, kann er einen Darmverschluss verursachen. Wird der Ballon entfernt und kehrt der Patient bzw. die Patientin zu alten Ernährungsgewohnheiten zurück, kommt es zur erneuten Gewichtszunahme mit Ausbildung des Jo-Jo-Effektes, da das Absinken des Energieumsatzes eine folgende schnelle Gewichtszunahme begünstigt.

Magenband

  • OP-Prinzip: Verstellbares Silikonband, das unterhalb des Übergangs von der Speiseröhre zum Magen angebracht wird. Der Magen wird im Eingangsbereich eingeengt, es bildet sich ein kleiner „Vormagen“, der schnell mit Nahrung gefüllt wird. Hierdurch wird weniger Nahrung aufgenommen, es kommt zum Gewichtsverlust. Durch einen Zugang mit Portkammer, die in der Bauchwand oder vor dem Brustbein platziert wird, kann der Durchmesser der Öffnung durch Auffüllen oder Ablassen von Flüssigkeit verändert werden.
  • Indikation: Für Patient:innen mit einem BMI ≥ 40 kg/m² (Adipositas Grad III) geeignet, bzw. ab einem BMI von 35 kg/m² wenn adipositas-assoziierte Nebenerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus Typ 2) vorliegen.
  • Komplikationen/Nebenwirkungen: Ein Magenband erreicht von allen operativen Methoden den geringsten Gewichtsverlust, zieht jedoch die meisten Nachoperationen nach sich, entweder durch verursachte Komplikationen oder aufgrund einer unzureichenden Gewichtsreduktion. Aufgrund der häufigen und teils schweren Risiken und Spätfolgen (Volumenzunahme des Vormagens, Leckage mit Austritt von Flüssigkeit, Infektion des Ports, Bandmigration mit Einschneiden des Magenbandes in den Magen, Verrutschen des Magenbandes, Magenperforation u.a.) wenden wir im Klinikum Dortmund diese Methode in der Regel nicht an.

Bilio-pankreatische Diversion

  • OP-Prinzip: Aufwendigste und zugleich wirkungsvollste Adipositas-Operation, die den Schlauchmagen mit einer aggressiven funktionellen Verkürzung des Dünndarms kombiniert. Verdauungssekrete von Galle und Bauchspeicheldrüse werden dem Nahrungsbrei erst im unteren Teil des Dünndarms zugeführt. Hierdurch wird bewusst eine Aufnahmestörung der Nahrung im Dünndarm (Malabsorption) hervorgerufen, es kommt zu einer erheblichen Gewichtsreduktion.
  • Indikation: Patient:innen mit einem BMI ≥ 40 kg/m², teilweise als zweizeitige Operation bei BMI > 50 kg/m². Bei schwer einstellbarem Diabetes mellitus Typ 2. Patient:innen, bei denen eine Umstellung ungünstiger Essgewohnheiten trotz diverser konservativer Methoden nicht gelingt.
  • Risiken/Nebenwirkungen: Teils gravierende Mangelerscheinungen, Dumping-Syndrom. Diese Methode hat sich in Deutschland aus diesem Grund kaum durchgesetzt und wird im Klinikum Dortmund deshalb nur in besonders ausgewählten Fällen angewandt.
Datenschutz-Zustimmung