Willkommen im Zentrum für Roboter-unterstütztes Operieren
Hohe Präzision, kleine Nähte und weniger Schmerzen für die Patient*innen: All das ist mit dem Roboter-unterstützen Operieren möglich. Im Klinikum Dortmund haben wir uns frühzeitig auf diese neue, nach unserer Überzeugung zukunftsweisende Art des Operierens spezialisiert und setzen das System u.a. in der Klinik für Chirurgie, in der Klinik für Urologie und in der Frauenklinik ein.
Wir sprechen bewusst vom „Roboter-unterstützten“ Operieren und nicht vom „Operationsroboter“. Es ist nämlich nicht der Roboter, der unsere Patient*innen quasi autonom und nur überwacht durch den Chirurgen bzw. die Chirurgin operiert, es ist vielmehr ein robotisches System, das es den Chirurg*innen ermöglicht, noch exakter und präziser genau den Eingriff durchzuführen, den sie ohne robotische Unterstützung auch ausführen würden. So werden die Bewegungen des Arztes bzw. der Ärztin an die beweglichen Arme des Roboters weitergeleitet, die diese dann noch exakter umsetzen können.
Mit Hilfe der robotischen Technik gelingt es den Operateur*innen zudem in besonders engen Räumen (z.B. im Becken oder in der Brusthöhle) trotz minimal-invasivem (Schlüsselloch-großem) Zugangsweg mit maximaler Präzision und Bewegungsfreiheit zu präparieren und dadurch nicht nur sehr genau, sondern auch sehr gewebeschonend zu agieren. Hinzu kommt die extrem starke und scharfe Vergrößerung, die es den Operateur*innen ermöglicht, feinste Strukturen wie kleine Nervenäste zu identifizieren und zu schonen. Man operiert also quasi automatisch mit einer starken Lupenbrille.
Wie genau funktioniert der Roboter?
Wir verwenden das robotische Da Vinci ® System der neuesten Generation, das aus drei Komponenten besteht: Ein „Technik-Herzstück“ mit Bildschirm, das zum einen mit dem eigentlichen „Roboter“ und zum anderen mit der "Chirurgen-Konsole" gekoppelt ist.
Der Chirurg bzw. die Chirurgin sitzt während des gesamten Eingriffs an der Konsole und sieht über den Bildschirm eine vergrößerte und dreidimensionale Ansicht des Operationsfeldes. An seinen bzw. ihren Händen befinden sich zwei Griffe, mit denen die Operationsinstrumente steuern werden können. Diese befinden sich an den Armen des Roboters und verfügen über Gelenke, die mehr Freiheitsgrade haben als die menschliche Hand. Dadurch können sie sich deutlich präziser und zudem ruhiger bewegen.
Zudem verfügt der Da Vinci-Roboter® über Fußpedale, mit denen der Operateur bzw. die Operateurin u.a. sich das Sichtfeld näher heranholen oder weiter entfernen kann. Während der OP steht immer ein zusätzlicher Arzt bzw. Ärztin bei den Patient*innen, um beispielsweise Instrumente zu wechseln.
Der Roboter befindet sich währenddessen direkt an den Patient*innen und fungiert sozusagen als verlängerter Arm des Operateurs bzw. der Operateurin. Dabei werden die Bewegungen des Arztes bzw. der Ärztin millimetergenau von den Armen des Roboter umgesetzt. In einem der Arme ist während der Operation die Kamera eingespannt, in den restlichen werden die benötigten Operationsinstrumente befestigt.
Welche Vorteile ergeben sich somit für die Patient*innen?
- weniger Schmerzen
- kleinere Narben
- geringeres Risiko für Wundheilungsstörungen
- bessere Operationsergebnisse
- weniger Blutverlust
- schnellere Genesung nach der OP
Für welche Operationen wird der Roboter eingesetzt?
Nicht immer ist der Einsatz dieser aufwendigen Technik jedoch sinnvoll und erforderlich. Klassisch minimal-invasiv durchgeführte Eingriffe wie z.B. die Entfernung der Gallenblase oder bestimmter Darmabschnitte („Sigmaresektion“) erfahren durch den Einsatz des Da Vinci-Roboters® keine relevante Verbesserung, ebenso ist der Einsatz bei mehrfach voroperierten Patient*innen aufgrund von Verwachsungen im Bauchraum oft schwieri
Insbesondere aber in komplexeren onkologischen Fällen kommt das System den Patient*innen und Chirurg*innen aber sehr zugute, da die extreme Beweglichkeit der filigranen Instrumente und die exzellente Visualisierung eine sehr hohe Präzision ermöglichen. Ob das roboter-unterstützte System bei der Operation verwendet wird, wird von den Expert*innen im Einzelfall entschieden.
Sollten Sie Fragen, Bedenken oder Anmerkungen zu dieser neuen Operationstechnik haben, so zögern Sie bitte nicht, uns anzusprechen!