Der Moment war erhebend: Einige Wochen nach der OP saß Deborah S. nahe der Reinoldi-Kirche in Dortmund auf einer Schaukel für Erwachsene und schwang sich in die Höhe. Die Beine lösten sich von der Erde, die 27-Jährige hob ab. Unweigerlich lächelte sie, schien für einen Augenblick fast schwerelos. Sie, die seit ihrer Geburt übergewichtig war und dafür u.a. im Kindergarten gehänselt wurde. Sie, die bei einer Körpergröße von 1,63m am Ende ihres Leidensweges sogar knapp 160 Kilo auf die Waage brachte. Vor ihrem Magenbypass wäre ein Schaukeln schlicht nicht denkbar gewesen. Doch Deborah S. wollte ihr Leben ändern und vertraute sich den Chirurgen des Klinikums Dortmund an, welche die Adipositas-Chirurgie neu im Haus etabliert hatten. Sie wurde hier die erste Patientin, der ein Magenbypass gelegt wurde.
Bei Deborah S. war es vor allem der „Süßhunger“, der ihr zu schaffen machte. Das heißt, dass vor allem die Süßigkeiten für das Gewicht verantwortlich waren. Bei anderen Patienten können es aber auch z.B. Kohlenhydrate in Pizza, Chips & Co. sein, die in rauen Mengen zur Fettleibigkeit führen. „Ich habe viele Diäten in meinem Leben schon hinter mir, wog zwischenzeitlich auch mal 80 kg. Doch dann kam immer wieder der Jojo-Effekt“, erinnert sich Deborah S. rückblickend. Deswegen beschloss sie, sich durch die Adipositas Sprechstunde des Klinikums Dortmund beraten zu lassen, bei der ihr zu einem Magenbypass geraten wurde.
„Dabei wird im Prinzip ein kleines Stück vom Magen genommen und am Dünndarm neu ‚verknüpft’ “, erklärt die Studentin anschaulich. Und genauso ist es: Ihr Magen wurde während des gut dreistündigen Eingriffs Anfang Juni vom Adipositas- Team der Chirurgischen Klinik (Chefarzt PD Dr. med. Mark Hartel, Oberarzt Dr. med. Claudius Jürgens (Foto), Oberarzt Dr. med. Ralf Nettersheim und Oberarzt Dr. med. Bernd Kroes) stark verkleinert und weiter unten am Dünndarm neu befestigt. Ziel dieser Verkleinerung und „Umleitung“ ist es zum einen, ein schnelleres Sättigungsgefühl zu erreichen, und zum anderen, die Aufnahme der Nahrungsbestandteile über den Darm in den Körper zu erschweren. Auf diese Weise werden nur zwischen 30 und 40% aller Nährstoffe durch den Körper noch aufgenommen.
Die Operation war nun der letzte Schritt einer langwierigen, sogenannten „multimodalen“ Therapie. Die Studentin hatte zuvor zwei Reha-M