Die Gruppe auf Facebook wird schnell größer. Schon am ersten Tag nach Start verzeichnet sie 1.000 Mitglieder. Zu Spitzenzeiten sind 20.000 Studierende in ihr aktiv. Nahezu jede Stunde gibt es in der Facebook-Gruppe einen neuen Post: von Studis, die ihre Hilfe freiwillig anbieten und nach den Einrichtungen suchen oder die Angebote der Kliniken verbreiten, in denen dringend Personal gesucht wird. „Über 160 Kliniken hatten sich bei uns gemeldet, parallel hatten wir auch die gleiche Gruppe für Österreich gegründet", so Abdel-Rahman, der damals selbst noch Medizinstudent im 10. Semester war.
Schnell entstand der Bedarf, aus der Facebook-Gruppe eine eigene Webseite zu machen, die in der Anwendung der ehrenamtlichen Initiatoren etwas automatisierter und damit zeitsparender läuft. So entstand „match4healthcare.de“. „Anfangs haben wir alles händisch eingetragen und waren in den ersten drei Monaten quasi von 8 Uhr morgens bis 23 Uhr am Abend um die Seite gekümmert“, sagt Abdel-Rahman. „Wir hatten kaum Pause, weil so viel reinkam, aber das war für uns eine Selbstverständlichkeit, ich habe das sehr gerne gemacht. Schließlich hatte man das Gefühl, dass man etwas bewegen kann.“
Eine Herausforderung bestand darin, die Headhunter, die auf die Gruppe bzw. Seite und damit auf die vielen engagierten Talente aufmerksam geworden waren, herauszufiltern und abzufangen. Die Initiative wollte nämlich nach wie vor ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren: dem Gesundheitssystem in seiner bislang größten Not helfen. Als Open-Scource-Projekt konzipiert vernetzt match4healthcare aktuell mittels einer großen Datenbank fast 13.000 helfende Studierende und gut 150 hilfesuchende medizinische Institutionen.
Das Portal ist in Zusammenarbeit u.a. mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) und zahlreichen weiteren, ehrenamtlich arbeitenden Freiwilligen im Rahmen des Hackathons der Bundesregierung (#wirvsvirus) entstanden und wird entsprechend der dynamischen Entwicklungen der Krise immer wieder angepasst. „Wir wollten einfach nicht nur dasitzen, sondern etwas tun. Wir sind sehr froh, dass auch wir unseren Beitrag in der Pandemie leisten konnten“, resümiert Abdel-Rahman.