"Atemaussetzer kosten Lebenszeit" - mediTALK über Obstruktive Schlafapnoe

Vortrag über Schlafapnoe in der Magistrale

Mehr als 100 Teilnehmende verfolgten den Vortrag von PD Dr. Dr. Lars Bonitz zum Thema Obstruktive Schlafapnoe beim mediTALK-Abend in der Magistrale.

Schlaf gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Dass viele damit Probleme haben, zeigte der große Andrang beim mediTALK zum Thema Obstruktive Schlafapnoe.

Woran kann es liegen, wenn Schlaf den Körper eher stresst als erholt? Und was kann man dagegen tun? Diese Fragen interessierten viele, entsprechend gut besucht war der mediTALK  am 14. Februar im Klinikum Dortmund. Die Vortragsreihe widmete sich dem Thema Obstruktive Schlafapnoe, also nächtlichen Atemaussetzern. PD Dr. Dr. Lars Bonitz, Facharzt für Mund, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Experte für Schlafmedizin, stellte neueste Erkenntnisse zur Früherkennung der Atemstörung und verschiedene Behandlungsmethoden vor.

„Rund 30 Millionen Deutsche leiden unter Schlafapnoe. Die meisten wissen allerdings nichts davon.“ Lautes Schnarchen, morgendliche Kopfschmerzen sowie chronische Müdigkeit und Abgeschlagenheit am Tag können Warnzeichen sein. Die Folgen sind zum Teil gravierend. Schlafapnoe kann zu Diabetes, Arteriosklerose und Herzrhythmusstörungen führen. Sogar einige Tumorarten werden durch die Schlafapnoe begünstigt. Nicht zu unterschätzen ist auch das erhöhte Unfallrisiko. „Schlafapnoe kostet Lebenszeit“, warnte Dr. Bonitz: Studien zufolge leben Betroffene sieben bis zehn Jahre kürzer.

Alter ist der größte Risikofaktor

Im Gegensatz zu Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Alkohol- und Drogenkonsum lässt sich der größte Risikofaktor nicht beeinflussen: Mit zunehmendem Alter steigt die Erkrankungsrate dramatisch an und liegt bei den 80-Jährigen bei 80 Prozent. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen, wobei die Rate bei den Frauen in den Wechseljahren sprunghaft ansteigt.

Im Mittelpunkt des Infoabends standen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Im Zentrum für Schlafmedizin im Klinikzentrum Nord stehen alle Untersuchungen zur Verfügung, um der Schlafstörung auf den Grund zu gehen, stellte Dr. Bonitz vor. Dazu gehören radiologische Analysen, Endoskopie und – „der Goldstandard“ – die Polysomnografie mit umfangreichen Messungen im angeschlossenen Schlaflabor. Besonders spannend wurde es beim Thema Behandlungsmethoden. Hilfsmittel wie Zahnschienen, die den Kiefer vorne halten, implantierbare Neurostimulatoren und mit Luftdruck arbeitende Masken konnten sich die Besucherinnen und Besucher direkt bei den Herstellern ansehen.

Dr. Bonitz riet den Zuhörenden eindringlich, auf Warnzeichen zu achten und rechtzeitig etwas gegen die nächtlichen Aussetzer zu unternehmen. „Oft vergehen viele Jahre, und jedes Jahr ist eines zu viel.“ Jeder vierte tödliche Unfall sei auf Sekundenschlaf zurückzuführen, und für diesen ist Schlafapnoe die Hauptursache.

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Matthias Lackmann (verantwortlich)
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