Die Auszeichnung durch die Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen AKG würdigen das Zentral-OP-Zentrum im Klinikzentrum Nord in besonderer Weise. Der spektakuläre Neubau, geplant vom Büro heinlewischer Partnerschaft freier Architekten mbB, gehört damit offiziell zu den herausragenden Gesundheitsbauten in Deutschland – ein eindrucksvolles Statement für den Medizinstandort Dortmund.
Bedeutung guter Architektur im Gesundheitswesen
Der 2013 erstmals ausgelobte Preis wird alle drei Jahre vergeben und soll die Bedeutung guter Architektur auf diesem Spezialgebiet in das öffentliche Bewusstsein rücken. Die AKG wollen mit dem Ehrenpreis herausragende Beiträge zur Architektur des Krankenhausbaus oder des Gesundheitswesens würdigen, bei denen die vielfältigen Anforderungen an die Bauqualität, Funktionalität und Detailgenauigkeit vorbildlich gelöst wurden. Der AKG-Preis wird dem Architekturbüro und der Bauherrschaft gleichermaßen verliehen. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige Jury. In diesem Jahr wurden „insgesamt 15 Projekte von hoher Qualität eingereicht“, teilt die AKG mit. Neben dem ersten Preis für das Klinikum Wahrendorf Sehnde wurden vier Anerkennungen verliehen.
Der ausgezeichnete OP-Trakt am Klinikum Dortmund setzt sowohl technisch als auch architektonisch neue Maßstäbe. Mit einem Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro entstand auf 7.800 Quadratmetern über zwei Ebenen ein Zentrum mit elf hochmodernen OP-Sälen, darunter zwei rund 70 Quadratmeter große Hybrid-Säle. Ausgestattet mit modernster Medizintechnik im Sinne eines „Smart Hospitals“, erlaubt das Zentrum etwa die gleichzeitige Zuschaltung von Operierenden aus anderen OPs für Zweitmeinungen – ein Novum, das selbst von den beteiligten Technikherstellern als Referenzprojekt auf Bundesebene bezeichnet wird.
Transparenz und Sichtschutz optimal vereint
Auch architektonisch beeindruckt der Neubau. Dem scheinbaren Widerspruch der gleichzeitigen Forderung von Transparenz und Sichtschutz wurde durch eine stellenweise aufgebrachte, blickdichte Folierung begegnet. Diese verhindert den Einblick von außen auf sensible Bereiche der OP-Säle, lässt jedoch Tageslicht herein und erlaubt dennoch den Blick in den angrenzenden Fredenbaumpark.
„Den Architekten war es wichtig, nicht nur ein funktionales Gebäude zu schaffen, sondern auch ein Umfeld, das Ruhe und Konzentration fördert“, erklärt Marcus Krämer, Leiter Bau und Technik am Klinikum Dortmund. Die Vision: „Operieren mit Blick ins Grüne“ – eine Seltenheit im Krankenhausbau und ein Mehrwert für Patientinnen/Patienten und Personal. Für die Jury des AKG ein rundum überzeugendes Konzept: Der Zentral-OP erfülle beispielhaft die vielfältigen Anforderungen an Bauqualität, Funktionalität und Detailgenauigkeit, heißt es in der Begründung.
Der neue OP-Trakt wird interdisziplinär genutzt – unter anderem von der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, der Gefäßchirurgie, Neurochirurgie, Urologie sowie der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Die bisherigen OP-Säle wurden zu einer modernen Holding-Area und einem großzügigen Aufwachbereich umgebaut.
Die Preisverleihung findet im Herbst 2025 statt.