Da bei Demenzkranken insbesondere das Langzeitgedächtnis noch bestens funktioniert und sie sich durch die Volkslieder an ihre Kindheit erinnern, singen sie mit. „Selbst wenn ein Demenzkranker schon nicht mehr sprechen kann, besteht das musikalische Gedächtnis doch noch relativ lange weiter. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Und genau hier knüpfen wir mit dem Einsatz dieses Buches an“, erklärt Andrea Besendorfer.
Pflegebereichsleiterin Anja Hamann ist ganz begeistert von der Wirkung der „SingLiesel“ auf die Patienten: „Die Demenzkranken gucken nicht mehr nur an die Decke, sondern fangen an zu singen und summen mit. Sie treten regelrecht mit der Musik in Kontakt.“ Solch eine aktive Ansprache ist für die Aufenthaltsqualität von demenzerkrankten Patienten besonders wichtig. „Die Stimmen der SingLiesel sind jetzt nicht mit einer professionellen CD zu vergleichen. Es singen meist nur ein oder zwei Menschen, aber dafür so deutlich und langsam, dass jeder mitsingen kann.“
Das Buch ist kein moderner Comic, sondern sehr liebevoll und nostalgisch gezeichnet. Ergänzt werden die Zeichnungen durch interaktive Zusatzelemente wie z.B. einem geflochtenen Zopf, der dann auch tatsächlich als Haarelement auf der Buchseite befestigt ist und ertastet werden kann. Pro Buch gibt es drei Lieder, wobei diese Stücke dann auch pro Ausgabe einem bestimmten Oberthema zugeordnet werden: die schönsten Volkslieder, die schönsten Frühlingslieder, die schönsten Wanderlieder etc.
Zehn dieser SingLieseln sind im Klinikum derzeit im Einsatz. Tendenz steigend. „Die Methode bindet kein Personal und kommt auch weitgehend ohne große Technik aus, sondern ist einfach eine schöne Idee“, resümiert Besendorfer. Einige ihrer Kollegen hätten bereits Interesse für später angemeldet, wenn sie selbst mal ins betagte Alter kommen: „Dann bräuchte ich aber Boney M oder Abba und nicht „Das Wandern ist des Müllers Lust“.“
Das Foto zeigt Pflegebereichsleiterin Anja Hamann mit Patientin Elvira Stolz mit einer "SingLiesel".
Marc Raschke
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