Brustkrebs in Dortmund: Vorsorge ist lebenswichtig

Immer noch kümmern sich zu wenig gesunde Frauen um das Thema Brustkrebs. Das weiß Prof. Dr. Thomas Schwenzer, Direktor der Frauenklinik im Klinikum Dortmund, aus seiner täglichen Erfahrung. Im Rahmen seines Medizinale-Vortrags am 9.4.2014 wies der Experte darauf hin, dass insbesondere eine frühe erste Regelblutung und ein spätes Einsetzen der Wechseljahre das Risiko steigert, an Brustkrebs zu erkranken. Auch Frauen, die nie geboren haben oder das erste Kind nach dem 30. Lebensjahr bekommen, haben laut Statistiken ein höheres Risiko als Frauen, die jung schwanger wurden und viele Kinder geboren haben.

Der Einfluss der Anti-Baby-Pille auf das Brustkrebsrisiko sei hingegen nur sehr gering, so Prof. Schwenzer. Die langfristige Einnahme der Pille (ca. 10 Jahre) erhöht nach derzeitigem Wissen das Brustkrebsrisiko allenfalls leicht. Bemerkenswert ist vielmehr, dass das Risiko, allgemein an Krebs zu erkranken, durch die Einnahme der Pille sogar gesenkt wird. Das Risiko z.B. für Eierstockkrebs sank nach fünfjähriger Einnahme der Pille um 29 Prozent - für einen Zeitraum von zehn Jahren nach Absetzen des Präparats. Selbst noch dreißig Jahre nach Ende der Pilleneinnahme lässt sich eine schützende Wirkung feststellen: 19 Prozent vermindertes Risiko nach bis zu 20 Jahren, 15 Prozent vermindertes Risiko nach bis zu 30 Jahren.

Hormonersatztherapie erhöht nicht das Risiko für Brustkrebs

Der Einfluss von Hormonen kann sich also sehr unterschiedlich auf das Brustkrebsrisiko auswirken – und das muss nicht immer "negativ" bedeutet. Eine Hormonbehandlung durchzuführen, um das Schwangerwerden zu erleichtern, sei z.B. unbedenklich, so Prof. Schwenzer. Sie erhöhe zumindest nicht das Risiko für Brustkrebs. Auch Hormonersatztherapien, wie sie bei Beschwerden in den Wechseljahren angewendet werden können, sind weniger risikoreich als ihr Ruf. Lange Zeit stand diese Art der Therapie in Verdacht, das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Diese Ängste sind jedoch unbegründet, wie neuere Studien zeigen. Viel negativer wirken sich Rauchen und Übergewicht auf das Risiko aus, an Brustkrebs zu erkranken, so Prof. Schwenzer.

Frauen können ihr Brustkrebsrisiko aktiv beeinflussen

Der versierte Frauenmediziner hielt den Vortrag mit seinen beiden Kolleginnen: Jenci Palatty (Funktionsoberärztin) und Claudia Biehl (Assistenzärztin). In den Vorträgen ging es auch um die Möglichkeiten der Vorsorge. So kann jede Frau aktiv dazu beitragen, ihr persönliches Mammakarzinom-Risiko zu reduzieren. Dazu gehöre eine „vernünftige“ Lebensweise mit Verzicht auf regelmäßigen Alkoholkonsum, eine gesunde Ernährung, ein maßvoller Konsum von tierischen Fetten, wenig Geräuchtetes oder scharf Gebratenes. Vielmehr sollen Frauen frisches Gemüse, ausreichend Folsäure und Vitamin D zu sich nehmen. Als Faustformel gilt: fünf mal pro Tag frisches Obst und Gemüse.

Je älter Frauen werden, desto höher das Risiko für Brustkrebs

Insgesamt lässt sich feststellen, dass Frauen mit steigendem Alter häufiger als Brustkrebs erkranken. Während bei den 35-Jährigen noch 1 von 625 Frauen daran erkrankt, ist es bei den 75-Jährigen schon 1 von 13 Frauen. Das mittlere Alter für Brustkrebs liegt bei 62. Jede 10. Frau in Deutschland erkrankt daran, weshalb das Mammakarzinom immer noch die häufigste Krebserkrankung bei der Frau ist. Wird dieser Krebs rechtzeitig erkannt, besteht eine Überlebenschance von 80 Prozent.




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