Der Bundes-Klinik-Atlas: Als Informationsquelle nur bedingt geeignet

Ein Pfleger versorgt einen Patienten mit Mineralwasser.

Auf allen Stationen sind ausreichend Pflegekräfte beschäftigt.

Die Idee des Bundes-Klinik-Atlas als zentrale und transparente Übersicht für Patientinnen und Patienten sowie Informationsquelle bei der Suche nach einer geeigneten Klinik erscheint sinnvoll. Damit die Angaben aber tatsächlich hilfreich sind, müssen sie richtig gelesen und verstanden werden. Das ist angesichts der Komplexität der Thematik nicht einfach.

Die derzeitige Umsetzung des Klinikatlas erscheint - auch nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften AWMF - noch nicht geeignet, Patientinnen und Patienten in Auswahlprozessen adäquat zu beraten. Die gezielte Suche ist noch sehr ungenau und die Vorläufigkeit und fehlende Qualitätskontrolle der Daten wird nicht deutlich. Haupt- und Nebendiagnosen werden nicht ausreichend differenziert, besondere Patienten- und Altersgruppen wie zum Beispiel Kinder nicht spezifisch erfasst. Zudem sind Diagnosen und Behandlungsmaßnahmen nicht immer sinnvoll verknüpft und Komplikationsraten sowie Angaben zur Anzahl der Ärztinnen und Ärzte fehlen.

Patientinnen und Patienten sollten wissen, dass pauschale Angaben wie der Pflegequotient, der für den gesamten Klinikstandort ausgewiesen wird, nichts über die Ausstattung und Leistungsfähigkeit der einzelnen Abteilungen aussagen. Als Indikator für die Qualität und Kapazität der Versorgung ist der Quotient daher ungeeignet. Die zahlreichen Zertifizierungen unserer 25 Fachkliniken und Medizinischen Zentren belegen eindrucksvoll die hohen Qualitätsstandards, zu denen auch eine gesicherte und ausreichende Personalausstattung gehört. Die Einhaltung der strengen Kriterien für die Qualitätssiegel wird jährlich überprüft.

So können alle Patientinnen und Patienten sicher sein, dass sie im Klinikum Dortmund jederzeit und in allen Abteilungen umfassend versorgt werden. Die im Klinik-Atlas genannten Werte aus dem Jahr 2022 beziehen sich immer auf das gesamte Haus und berücksichtigen nicht die spezifische Patientenstruktur unserer einzelnen Abteilungen und Zentren. Die großen Fallzahlen und der vergleichsweise hohe Anteil schwerer Erkrankungen in den Kliniken der Maximalversorgung verzerren das Ergebnis. Die gesetzlichen Untergrenzen für Pflegepersonal werden im Klinikum Dortmund in allen Bereichen eingehalten. Darüber hinaus verbessert der aktuelle Zuwachs an internationalen Pflegekräften die Relation von Pflegenden zu Patienten noch einmal deutlich.

Bei der Suche nach einem geeigneten Krankenhaus ist daher weiterhin zu empfehlen, sich von den behandelnden Haus- und Fachärzten beraten zu lassen. Darüber hinaus stehen die Abteilungen des Klinikums Dortmund gerne für Fragen zur Verfügung.

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Pressekontakt

Matthias Lackmann (verantwortlich)
Beurhausstraße 40
44137 Dortmund

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