Wer Rückenprobleme hat, versucht meist so zu laufen, dass er möglichst keine Schmerzen verspürt. Das ist durchaus nachvollziehbar, bringt jedoch die Statik des Körpers insgesamt aus dem Lot. Über die Zeit ändert sich der Gang, Gelenke an Hüfte und Knie werden massiv abgenutzt. Wenn sich Chirurgen nun daran machen, die Wirbelsäule wieder zu richten, müssen sie also auch im Blick haben, wie es um Füße, Beine und Hüfte bestellt ist. Das war bislang mit traditionellen Röntgen-Teilaufnahmen nicht möglich. Der Blick auf das große Ganze fehlte. Mit dem neuen EOS-Scanner, der deutschlandweit als erstes am Klinikum Dortmund aufgestellt wurde, können die Mediziner eine Ganzkörper-Aufnahme im Stand oder sitzend machen – quasi der erste „Nacktscanner" in einem Klinikbetrieb in Deutschland. Diese Aufnahmen können dann auch 3 D rekonstruiert werden.
Das Gerät erinnert tatsächlich an jene Schleusen, die es an immer mehr Flughäfen bei der Sicherheitskontrolle von Passagieren gibt. Während mit diesen Schleusen aber nur auf der Suche nach Waffen und Sprengstoff unter die Kleidung „geschaut" wird, liefert der EOS dank Detektoren in den Wänden eine Aufnahme vom gesamten Skelett des Patienten. Dazu muss sich der Patient lediglich wenige Sekunden in das Gerät stellen. Die Strahlendosis, die bei einer EOS-Aufnahme genutzt wird, ist gut zehnmal geringer als bei einer normalen Röntgenaufnahme und bis zu 100mal geringer als bei einer <link>CT-Aufnahme. Die Technik, die übrigens aus Frankreich stammt, wurde mit dem Nobelpreis prämiert. Inzwischen gibt es bundesweit fünf dieser Geräte, nachdem der EOS im Klinikum Deutschlandpremiere hatte.
Mediziner erhalten ein Rundum-Bild von Wirbelsäule und Knochen
Dadurch, dass der Patient steht, können die Mediziner die Wirbelsäule und Knochen unter Belastung begutachten. Zudem liefert der EOS mit nur einer Aufnahme ein gestochen scharfes Rundum-Bild. „Wir können damit deutlich bessere Diagnosen treffen, auch und gerade bei der Frage, ob eine Operation überhaupt nötig ist", sagt <link>Priv.-Doz. Dr. Jörg Franke (Foto links), Direktor der <link>Klinik für Wirbelsäulenchirurgie im Klinikum Dortmund. Konkret geht es dem Mediziner dabei um die so genannte „sagittale Balance"; sie beschreibt das idealtypische Verhältnis zwischen Wirbelsäulenkrümmungen, Beckenform und Position der Beine. Diese Ausrichtung muss durch Operationen bewahrt bzw. häufig erst wiederhergestellt werden.
„Wir wissen heute, dass der erste Wirbel das Becken ist."
„Bei jedem Patienten, der ein Implantat erhält, werden wir also künftig vorher diese Aufnahme machen", sagt Dr. Franke. „Wir wissen nämlich heute, dass der erste „Wirbel" bereits das Becken ist. Auf dieser Beckenform aufbauend können wir dann die Wirbelsäulenform individuell rekonstruieren." Bis zu 40 Patienten können im Klinikum Dortmund im EOS pro Tag untersucht werden. „Und gerade bei Kindern und älteren Menschen schaffen wir durch die niedrige Strahlendosis einen ganz besonderen Mehrwert", sagt Dr. Franke. Seine Kollegen aus der <link>Radiologie, der <link>Unfallklinik und der <link>Orthopädie im Klinikum Dortmund setzen den EOS auch intensiv zur Diagnostik ein. Sehr gefreut hatte Dr. Franke auch, dass die Bezirksregierung Arnsberg innerhalb kürzester Zeit den Betrieb des neuartigen Geräts genehmigt hatte.
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Marc Raschke
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