Man lernt doch nie aus: In Dortmund gibt es ab Januar 2016 die erste Patienten-Hochschule Westfalens. Das kostenlose Angebot richtet sich an medizinische Laien, die sich aktiv und strukturiert im Gesundheits- und Medizinbereich weiterbilden wollen. Neben Pflichtveranstaltungen können Patienten und solche, die es nicht werden wollen, auch Kurse nach ihren persönlichen Vorlieben wählen. Am Ende steht sogar eine Prüfung, mit der das Zertifikat „mündiger Patient" erlangt werden kann. „Patienten in Deutschland werden heute immer öfter zum „Manager" ihrer eigenen Krankenakte, sind darauf aber meist nur schlecht vorbereitet. Das wollen wir ändern", sagt Marc Raschke, Leiter der <link>Unternehmenskommunikation des Klinikums Dortmund, der die Patienten-Hochschule nach Dortmund geholt hat.
„Wir haben großartige Unterstützung von Oliver Gondolatsch vom Katholischen Klinikum Essen bekommen, der das Konzept entwickelt und bereits Anfang 2015 bei sich sehr erfolgreich eingeführt hat", sagt Raschke. „Uns geht es vor allem darum, dem Patienten tiefere Einblicke in die Strukturen des Gesundheitssystems bzw. der Medizin zu gewähren und ihn auf diese Weise mündiger in seinen Entscheidungen zu machen. Nur Wissen schafft diese Transparenz und damit letztlich mehr Verständnis." Dies sei auch ganz im Sinne einer stärkeren Patientenorientierung („Patienten-Empowerment"), wie sie der 38. Deutsche Krankenhaustag Mitte November 2015 in Düsseldorf als zentrale Herausforderung der europäischen Gesundheitspolitik bezeichnet hatte.
Gegen Fach-Chinesisch, für Patienten
Insgesamt müssen die „Patienten-Studenten" zwölf Vorträge/Kurse innerhalb von zwei Halbjahren absolvieren. Darunter müssen mindestens drei praktische, drei gesundheitspolitische und drei medizinische Vorträge sein. Die restlichen drei Vorträge können sie frei wählen. „Wir haben u.a. einen Kurs, der sich mit medizinischem „Fach-Chinesisch" beschäftigt und eine bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient zum Ziel hat. In einem anderen Kurs geht es z.B. darum, anhand welcher Kriterien ein Laie die Qualität eines Krankenhauses einschätzen kann", erklärt Marc Raschke.
Bildungspartner ist die AkademieDO
Den Besuch der Vorträge bzw. Kurse müssen sich die Teilnehmer vom Referenten bestätigen lassen. Wer dann den Nachweis über den Besuch von zwölf Vorträgen bzw. Kursen erbringen kann, wird zur Prüfung zugelassen. Die Prüfungsaufgaben setzen sich aus den besuchten Vorträgen/Kursen zusammen und werden von den Referenten bereitgestellt. Als Bildungspartner hat die Patienten-Hochschule Dortmund die AkademieDO des Klinikums Dortmund gewinnen können, die bereits seit Jahren überregional erfolgreich Aus-, Fort- und Weiterbildungen sowie Kongressmanagement im Gesundheitswesen anbietet. Alle Veranstaltungen der Patienten-Hochschule Dortmund finden in den Räumen des Klinikums Dortmund statt.
Die Anmeldung läuft online: http://www.patientenhochschule-dortmund.de/. Dort steht auch das Vorlesungsverzeichnis.
Marc Raschke
Leiter der Unternehmenskommunikation
Klinikum Dortmund gGmbH
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