Seit etwa zehn Jahren habe er bereits mit Herzproblemen zu kämpfen gehabt, so der Dortmunder. „Man denkt erst, dass der körperliche Leistungsabbau eben am fortschreitenden Alter liegt“, so Wächter. „Aber dann konnte ich immer weniger machen, obwohl ich mein Leben lang sehr sportlich war.“ Vor fünf Jahren, als es schon einmal zu einem Herzversagen kam, hatte er bereits einen Herzschrittmacher erhalten. Dennoch führte die Herzschwäche letztlich sogar zu einem kompletten Kreislaufzusammenbruch. „Hätten Professor Heitzer und Professor Albert nicht so schnell reagiert, wäre ich jetzt nicht mehr hier“, so Wächter, der damals zunächst an eine mobile Herz-Lungen-Maschine (ECMO) angeschlossen wurde, um Zeit zu gewinnen.
Eingesetztes Modell hält ein Leben lang
Eine ECMO sorgt dafür, dass das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und durch den Körper gepumpt wird. Doch die Maschine ist keine dauerhafte Lösung. So entschied sich Prof. Albert, dem Patienten ein Kunstherz zu implantieren - eine neuartige Möglichkeit in Dortmund und Umgebung. „Natürlich ist ein echtes Herz immer noch besser. Die Lebensqualität steigt allein schon dadurch, dass man kein Aggregat mehr mit sich herumträgt“, so Prof. Albert. Daher stehe Wächter dennoch auf der Warteliste für ein Spenderherz. Aufgrund der kritischen Organspende-Lage in Deutschland sei eine Transplantation aber nicht sehr wahrscheinlich. „Daher ist das künstliche Herz die derzeit beste Option, die, wenn nötig, auch ein Leben lang hält. Das implantierte Modell ist ein sogenanntes Heartmate III Linksventrikuläres Herzunterstützungssystem (LVAD).“
Patient plant bereits große Wanderungen
Peter Wächter befindet sich inzwischen schon in Reha – und schmiedet dort bereits Wanderpläne. Er fühle sich so gut wie seit Jahren nicht mehr. „Ein stabiles soziales Umfeld ist für die Genesung ein großer Vorteil. Andernfalls hätten wir Herrn Wächter auch nicht so schnell entlassen können“, so Prof. Albert. „Aber er hat eine sehr engagierte Familie, in der alle mithelfen. Das ist ein Segen für ihn.“ Möglich gewesen sei der Eingriff nur aufgrund sehr guter Zusammenarbeit der verschiedenen Fachabteilungen im Klinikum. „Es ist ein großer Vorteil, hier so viele Spezialisten in unmittelbarer Nähe zu haben. Das gilt nicht nur für die Behandlung an sich, sondern auch für die Nachbetreuung dieser anspruchsvollen Patienten.“
Prof. Albert hat bereits vor über zehn Jahren das Kunstherzprogramm an der Universitätsklinik Düsseldorf mitaufgebaut, intensiv zu dem Thema geforscht und so ein internationales Renommee auf diesem Gebiet erworben. Seit Oktober 2019 leitet er die <link>Klinik für Herzchirurgie des Klinikums Dortmund.
*Name von der Redaktion geändert
(von Lisa Müller, stellv. Leitung der Unternehmenskommunikation)