Expert*innen des Klinikums warnen vor Grillunfällen bei Kindern

Viele Sonnenstunden und hohe Temperaturen: Bei den meisten ist die Grillsaison in vollem Gang. Damit es beim Brutzeln etwas schneller geht, wird nicht selten zu flüssigem Brandbeschleuniger wie z.B. Spiritus gegriffen. Was für die Erwachsenen kein Problem darstellt, kann für Kinder zur Gefahr werden: Sie befinden sich aufgrund ihrer Größe meistens auf direkter Augenhöhe mit dem Grill. Kommen aus diesem wegen eines Brandbeschleunigers unerwartet Flammen, kann das zu schwerwiegenden Verbrennungen führen. „Nicht selten bleiben Narben, Entstellungen oder funktionelle Einschränkungen zurück. Dann kann das Kind zum Beispiel das Handgelenk nicht mehr richtig bewegen“, sagt Claudia Hollborn, Oberärztin in der <link>Klinik für Kinderchirurgie und -urologie im Klinikum Dortmund. „Genau davor wollen wir warnen und die Eltern im Vorhinein aufklären.“

Werden ungeeignete Grillanzünder verwendet, kann das zur Gefahr für das gesamte Umfeld werden – hohe Flammen, kleine explosionsartige Verpuffungen. „Sobald das Wetter dazu einlädt und vermehrt gegrillt wird, erhöht sich leider auch immer noch die Zahl der Kinder, die mit Brandverletzungen bei uns eingeliefert werden“, so Hollborn. „Die Verletzungen betreffen meistens die Arme oder das Gesicht der Kinder – diese Körperstellen sind nämlich am nächsten am Grill.“ Wenn die Verbrennungen zu stark sind, reiche leider keine Kühlung oder ähnliche Behandlung mehr aus, dann müsse Haut transplantiert werden. „Häufig behalten die Kinder dann Narben zurück und das für ihr Leben lang“, so Hollborn.

 

Tipps zur Vorbeugung und für den Ernstfall

 

Um das zu vermeiden, gibt die Verbrennungsexpertin den Eltern Tipps für die Vorbeugung, aber auch für den Ernstfall. „Generell gilt: nur geprüfte Grillanzünder verwenden, darauf achten, dass das Kind immer genug Abstand vom Grill hält und die Feuerstelle nie unbeaufsichtigt lassen“, so Hollborn. „Kommt es doch zu Verbrennungen, sollten die betroffenen Stellen sofort mit lauwarmem Wasser gekühlt werden. Das sollte nicht kälter als 20 Grad Celsius sein. Bei schweren Verbrennungen müssen die Eltern zusätzlich den Rettungsdienst rufen. Dann können die Verletzungen in einer Klinik medizinisch eingeschätzt und versorgt werden.“

 

Selbstproduziertes Video zum Tag des brandverletzten Kindes

 

Auch zum Tag des brandverletzten Kindes im vergangenen Jahr hat die Klinik für Kinderchirurgie und -urologie auf das Thema Verbrennungen aufmerksam gemacht – und zwar mit einer besonderen Idee: In einem selbstproduzierten Kurzfilm hat das Team die Kinder in Kitas und Schulen in Zeiten von Corona digital über die Gefahren von Verbrennungen informiert und die Angst vor der Erstversorgung genommen. Mit all diesen Aktionen unterstützt das Klinikum „Paulinchen e.V.“, die Initiative für brandverletzte Kinder, die jedes Jahr mit verschiedenen Präventionskonzepten vor den Folgen von Verbrennungen warnt.

 

(Von Annika Haarhaus, Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation)

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Matthias Lackmann (verantwortlich)
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