Herzzentrum: Patient besteigt ersten Berg nach Herz-Transplantation

Martin Jonas war der erste Patient in Dortmund und Umgebung, dem ein künstliches Herz eingesetzt wurde. Jetzt nach der Transplantation eines menschlichen Herzens ist er zum ersten Mal auf über 1900 Metern Höhe unterwegs gewesen. „Ich bin so energiereich wie nie zuvor. Und unheimlich dankbar“, sagt der 66-Jährige, der jahrelang als Patient des klinikumeigenen Herzzentrums von Prof. Dr. Thomas Heitzer (Direktor der Klinik für Kardiologie) und Prof. Dr. Alexander Albert (Direktor der Klinik für Herzchirurgie) betreut wurde. Den Kontakt zum Klinikum hält der ehemalige Sozialarbeiter und Erziehungswissenschaftler bis heute.

Nachts um halb eins kam der Anruf aus Düsseldorf. „Es hieß, man habe ein Spender-Herz für mich und man fragte, ob ich es haben wolle“, erzählt Jonas. „Wenige Stunden später lag ich bereits im OP. Das ging unheimlich schnell.“ Zehn Jahre lang hatte er mit Herzproblemen zu kämpfen, vor zwei Jahren erst einen Herzschrittmacher bekommen. Wenig später folgte ein kompletter Kreislaufzusammenbruch.

Das Team um Prof. Albert rettete ihm damals in letzter Sekunde mit einer ECMO das Leben: Mit der mobilen Herz-Lungen-Maschine sicherte man die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Körpers, um Zeit zu gewinnen – und das in einzigartiger Weise im Wachzustand, um die minimalen Restfunktionen des Kreislaufs nicht durch eine Narkose zu gefährden. Kurz darauf wurde Jonas im Klinikum Dortmund ein Herzunterstützungssystem (auch Kunstherz genannt) eingesetzt, eigentlich als Dauerlösung gedacht.

„Die Chancen, ein echtes Herz zu erhalten, standen eher schlecht“, erklärt Prof. Albert. „Das ist unter anderem der Organspende-Situation in Deutschland geschuldet – es gibt heutzutage leider nur wenige Spender. Früher hat man wenige Monate auf ein Herz gewartet, heute Jahre.“ Prof. Albert hatte seinen Patienten dennoch auf die Transplantationsliste in Düsseldorf setzen lassen. Das dortige Herztransplantationsprogramm hat er mit aufgebaut und jahrelang selbst Transplantationen durchgeführt. Umso erfreuter sei er gewesen, als ihn die Nachricht erreichte, dass sein Patient ein Spenderherz bekommen hat. „Wir versuchen immer, mit unseren Patienten auch Jahre nach einer OP in Kontakt zu bleiben, damit jemand da ist, der alle Fragen beantworten kann“, so Prof. Albert.

Die erste Biopsie nach der Transplantation hat Jonas dann wieder in Dortmund machen lassen. Die regelmäßigen Untersuchungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass der Körper das neue Organ annimmt. Der 66-Jährige möchte auch künftig nach Ausbau der <link>Herztransplantationsambulanz im Klinikum Dortmund wieder dauerhaft als Patient zurückkehren. „Zwei Namen sind mir aus dieser schweren Zeit im Herzen geblieben: Professor Albert und Professor Heitzer. Die Wertschätzung, die ich hier erfahren habe, werde ich nie vergessen“, so Jonas.


(von Lisa C. Müller, stellv. Leitung der Unternehmenskommunikation)

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