Hirntumor bei hochschwangerer Frau: Zwei Leben konnten gerettet werden

In der 25. Schwangerschaftswoche die erschreckende Diagnose: Ayse Cavusoglu hatte einen faustgroßen Tumor im Kopf. Einige Wochen wartete man ab und hoffte, doch bald war klar: Die Zeit drängt, der schnellwachsende Tumor muss raus. Das Kind wurde in der <link>Frauenklinik des Klinikums Dortmund ohne Komplikationen per Kaiserschnitt geholt, nur fünf Tage später folgte schon die Hirn-OP in der <link>Klinik für Neurochirurgie. „Mir ging es zu keinem Zeitpunkt psychisch schlecht. Mein Körper hat mich, glaube ich heute, geschützt“, sagt die junge Mutter heute. „Ich habe mich zudem einfach sehr gut aufgehoben gefühlt, weil die Ärzte so ruhig aufgetreten sind. Das hat mir eine unheimliche Sicherheit gegeben.“

Es begann mit Migräne und Übelkeit. „Man geht natürlich erstmal davon aus, dass das ganz normale Schwangerschaftssymptome sind. Da wird den meisten Frauen ja hin und wieder schlecht. Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, wie viel ich mich übergeben hatte“, so Cavusoglu. Dann kam der Verlust des Geruchssinns hinzu. „Und in dem Fall denkt man derzeit dann erstmal an Corona, da hört man ja öfter, dass der Geruchssinn abhandenkommt.“ Doch bald konnte sie kaum noch etwas sehen, da der wachsende Tumor auf den Sehnerv drückte.

 

Fünf Wochen zwischen Diagnose und OP

 

„Wir hatten gehofft, dass wir die OP noch ein wenig schieben können, damit das Kind nicht so früh zur Welt kommt“, so Prof. Dr. Oliver Müller, Direktor der Klinik für Neurochirurgie im Klinikum. „Doch dann ging es einfach nicht mehr. Die Krebszellen sind rasch gewachsen und die Patientin konnte immer schlechter sehen.“ Fünf Wochen vergingen zwischen Diagnose und OP: Das Kind wurde in der 30. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt geholt.

 

Hand in Hand

 

„Das ist noch früh, aber nicht mehr so früh. Heutzutage ist das schon ein sehr, sehr sicherer Zeitpunkt. Für uns war das also ein Standardeingriff“, erklärt Dr. Bernd Hanswille, leitender Oberarzt der Frauenklinik. „Das große Glück ist, dass wir im Klinikum stets auf kürzestem Weg mit anderen Fachbereichen im Haus eng zusammenarbeiten können. So war Professor Müller schnell über die Patientin informiert und die gemeinsame Behandlung verlief Hand in Hand.“ Auch die Hirn-OP verlief ohne Komplikationen.

 

Start in eine neue Zukunft

 

„Ich war wohl in einer Art Schock, habe zu keinem Zeitpunkt geweint und hatte nicht mal richtig Angst, zumindest nicht bewusst“, so die Patientin. Inzwischen durfte die 35-Jährige samt Familienzuwachs das Krankenhaus verlassen und muss lediglich zu regelmäßigen Kontrollen zurückkehren. „Es ist kaum zu glauben, dass ich nach so einem Befund mit nur kleineren Einschränkungen davongekommen bin“, so Cavusoglu, die durch den Tumor einen Teil ihres Geruchssinns dauerhaft verloren hat. „Die Lust zu essen nimmt natürlich ein wenig ab. Aber das ist doch wirklich ein geringer Verlust dafür, dass ich nun mit meiner Familie in eine neue Zukunft starten kann.“

 

(von Lisa Cathrin Müller, stellv. Leitung der Unternehmenskommunikation)

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