Impfcentrum: Viele Reisende kommen vor ihrem Urlaub zu spät für wirksamen Schutz

Die Sommerferien beginnen heute in NRW; damit stehen viele Reisen in nahe und ferne Länder an. Aber wie steht’s eigentlich um den Impfschutz? Gerade bei Reisen ins Ausland ist eine gute medizinische Vorbereitung wichtig. Je nach Land oder Reiseroute können Impfungen sogar Pflicht sein, etwa die Gelbfieber-Impfung bei Reisen nach Afrika. Tragisch wird es, wenn Reisende im Vorfeld ihres Urlaubs den zeitlichen Aufwand für spezielle Impfungen falsch einschätzen. „Für einen wirksamen Impfschutz ist immer ein gewisser Vorlauf notwendig, so braucht man zum Beispiel für eine Tollwut-Impfung drei Injektionen innerhalb von wenigstens drei bis vier Wochen“, erklärt Dr. Frank Hünger, Leiter des Impfcentrums, einer Einrichtung für Impfungen und Reisemedizin am Klinikum Dortmund.

Deshalb empfiehlt der Experte dringend, frühzeitig den Impfstatus zu überprüfen. „Wir helfen natürlich gerne, einen sinnvollen Impfplan aufzustellen. Was wir dazu benötigen, sind der Impfausweis, das Reiseziel samt Route und falls vorhanden einen Allergiepass sowie natürlich ausreichend Zeit, denn die letzte notwendige Impfung sollte spätestens zwei Wochen vor Abreise verabreicht werden, um vom ersten Tag der Reise an einen wirksamen Impfschutz zu erreichen. Außerdem müssen vorliegende Erkrankungen oder verordnete Medikamente berücksichtigt werden“, sagt Dr. Hünger. „Aber auch wenn der  Impfausweis nicht mehr zu finden oder der Impfstatus nicht ausreichend dokumentiert ist, beraten wir.“

 

Unterschiedliche Maßnahmen

Die Experten des Impfcentrums im Klinikum Dortmund richten sich nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), aber auch nach den Vorschriften einzelner Länder. Neben Impfungen sind je nach Land und Reisestil aber auch andere vorbeugende Maßnahmen dringend zu beachten. In Regionen mit Malaria ist beispielsweise neben dem Schutz vor Mückenstichen auch eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe sinnvoll. Aber nicht nur in exotischen Ländern lauern Gefahren. So übertragen zum Beispiel Zecken auch in manchen Gebieten Deutschlands die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Infektionserkrankung, gegen die es eine wirksame Impfung gibt.

 

Bei der Krankenkasse informieren

Leider sind die Regelungen der Krankenkassen bei reisemedizinischen Beratungen und Impfungen nicht einheitlich. „Impfungen bei privaten Auslandsreisen müssen vom Patienten zunächst selbst bezahlt werden, bei beruflichen dagegen übernimmt der Arbeitgeber die Kosten“, erklärt Dr. Hünger. Viele Krankenkassen würden jedoch diese Kosten hinterher ganz oder teilweise erstatten. Daher empfiehlt er, sich vorher über eine Kostenübernahme direkt bei der jeweiligen Krankenkasse zu informieren.

 

Weitere Informationen über alle nötigen Impfungen und Reisemedizin gibt es auch: www.klinikumdo.de/impfcentrum

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