Zur Behandlung schwerer Lungenembolien setzt die Kardiologie im KlinikumDO die sogenannte mechanische Thrombektomie ein. Diese minimalinvasive Behandlungsmethode wird Patientinnen und Patienten mit einer besonders ausgeprägten Form der Erkrankung angeboten, bei der Blutgerinnsel in der Lunge (Lungenembolie) die Sauerstoffversorgung behindern und das Herz stark belasten. Ohne eine effektive Behandlung kann dies lebensbedrohlich werden.
Eine Lungenembolie entsteht, wenn ein Blutgerinnsel in die Lunge gelangt und dort wichtige Gefäße blockiert. Dies führt nicht nur zu Atemnot, sondern belastet auch das Herz erheblich, insbesondere die rechte Herzhälfte, die das Blut durch die Lunge pumpen muss. In schweren Fällen kann dies zu einem akuten Herzversagen führen.
Alternative zur Lysetherapie
Bisher wurde vor allem eine Therapie mit blutverdünnenden Medikamenten eingesetzt. In sehr akuten Fällen kam eine sogenannte Lysetherapie zum Einsatz – eine Methode, bei der starke Mittel zur Auflösung der Blutgerinnsel verabreicht werden. Diese war jedoch nur für Patienten vorgesehen, die sich in einer akuten Notlage befanden. Für andere Betroffene blieb bisher die Behandlung mit herkömmlichen Blutverdünnern die Standardlösung.
Die mechanische Thrombektomie bietet nun eine wirksame Alternative. Dabei wird das Blutgerinnsel mit einem speziellen Katheter direkt entfernt. Der Eingriff erfolgt über einen kleinen Zugang in der Leiste und wird von erfahrenen Ärzten im Herzkatheterlabor durchgeführt. Diese Methode sorgt für eine schnelle Entlastung des Herzens und eine deutliche Verbesserung der Symptome. Betroffene können oft schneller aus dem Krankenhaus entlassen und ambulant weiterbehandelt werden.
Effektive Behandlung, schnellere Genesung
„Mit der mechanischen Thrombektomie haben wir eine schonende und zugleich effektive Behandlungsoption eingeführt, die vielen Patientinnen und Patienten eine schnellere Genesung ermöglicht“, erklärt Dr. Bogdan Chitic, Oberarzt Kardiologie und Leiter des Bereichs Herzinsuffiziens. Das Verfahren wird insbesondere bei Patienten angewendet, die sich in einem kritischen Zustand befinden oder bei denen Hinweise auf eine Überlastung des Herzens vorliegen.
Mit dieser neuen Methode erweitert das Klinikum Dortmund sein Leistungsspektrum und bietet Betroffenen eine moderne und zukunftsweisende Therapie.