Jedes Jahr ereignen sich allein in Deutschland etwa 4000 Grillunfälle, rund 400 enden mit schwersten Brandverletzungen. Im schlimmsten Fall haben es die Betroffenen dann nicht nur mit langwierigen, schmerzhaften Behandlungen zu tun, sondern müssen auch dauerhaft mit Narben im Gesicht leben. „Die ganze Familie und alle Anwesenden werden durch einen Grillunfall traumatisiert“, sagt Dr. Leutner.
Ist es zu einem Grillunfall gekommen, rät er, die verbrannten Stellen sofort für zehn Minuten mit Wasser (nicht kälter als 20°C) zu kühlen und gleichzeitig den Notarzt zu rufen.
Tipps zum sicheren Grillen:
• Grillgeräte kippsicher im Windschatten und in sicherer Entfernung von brennbaren Materialien aufstellen
• Niemals Spiritus oder andere Brandbeschleunigern verwenden – weder zum Anzünden noch zum
Nachschütten auf zu langsam brennende Grillholzkohle
• Nur feste Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden – den Grill stets beaufsichtigen
• Kindern dürfen den Grill nicht bedienen oder anzünden
• Kinder nicht in Reichweite des Grills spielen lassen – Sicherheitsabstand mindestens 2 bis 3 Meter
• Grillfeuer und Glut nach dem Grillen vollständig löschen und auskühlen lassen
• Heiße Grillglut nicht im Sand am Strand oder in der Erde vergraben – die Glut bleibt viele Stunden glühend heiß! – Gefahr von schweren Verbrennungen, wenn jemand in diese unsichtbaren Glutnester tritt
• Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten
• Brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen
• Nicht in geschlossenen Räumen grillen und den Grill niemals zum Auskühlen ins Haus stellen ‐ Vergiftungsgefahr!
Hintergrund-Infos:
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.
Paulinchen e.V. berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Ein großes Kompetenznetzwerk steht zur Verfügung, so dass keine Frage rund um die thermische Verletzung im Kindesalter offen bleibt. Ziel ist es, für jedes brandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen. Mit verschiedenen Präventionskampagnen warnt Paulinchen e.V. vor den Gefahren.
(Foto: Paulinchen e.V.)