Rund 80 Millionen Demenzkranke gibt es in China. Doch die Versorgungssituation in der chinesischen Altersheilkunde ist noch sehr bescheiden. „Demenzkranke Patienten in China werden oft in Psychiatrien gesperrt statt medizinisch behandelt. Das ist auf die mangelnde Erfahrung dort zurückzuführen“, erklärt Martin Kaiser, Leiter der Seniorenheime in Dortmund. Er hat Fing Xui - zusammen mit Patricia Henkel von „International Gemeinsam Ausbilden mit Perspektive (IGAP) - bei seinem Besuch begleitet.
„Die interdisziplinären Therapiemöglichkeiten und vor allem die weitere Versorgung der Patienten nach der Entlassung sind etwas, von dem wir noch viel lernen können“, sagt Xue, als er mit Dr. Thomas Reinbold, Direktor der Klinik für Geriatrie im Klinikum Dortmund, durch die geriatrischen Räumlichkeiten geht. Bis 2025 will die chinesische Regierung eine bessere Versorgungsstruktur im Pflegebereich aufbauen. Der Besuch von Fing Xue aus Suzhou bietet dafür einen wichtigen Anstoß.
Dr. Reinbold informierte den chinesischen Besuch zum einen über die geriatrische Institutsambulanz, in welche Hausärzte ihre Patienten z.B. zu einer Demenzabklärung schicken können. Zum anderen profitieren die älteren Patienten während eines stationären Aufenthalts von interdisziplinären Herangehensweisen und werden von einem Team aus Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Psychologen betreut. „Viele ältere Menschen haben bei der Aufnahme eine Mangelernährung. Durch unserer eigenes Ernährungsmanagement können wir ihnen direkt helfen“, sagt Dr. Reinbold.
(von Annika Haarhaus, Volontärin der Unternehmenskommunikation)