In beiden Kliniken kommen OP-Roboter nämlich zum Einsatz. „Uns ist es dabei wichtig, auch im engen Austausch mit anderen Zentren in Deutschland die Erkenntnisse über Roboter-unterstützte Operationen zu teilen, Fortschritte in der Therapie national wie international in die Breite zu tragen und somit allen zugänglich zu machen“, sagt Prof. Truß. Er arbeitet bereits seit Jahren mit dem Da Vinci und hat u.a. jüngst an einer maßgeblichen Studie zum Roboter-Einsatz bei Prostata-Krebs teilgenommen. Im Ergebnis zeigte sich, dass Chirurg*innen mit dem Da Vinci derart nervenschonend vorgehen können, dass sie im Vergleich zum herkömmlichen Vorgehen öfter die Potenz und Kontinenz des Krebs-Patienten erhalten können.
Ein OP-Roboter ist dabei übrigens wie ein Skalpell o.ä. nur ein Instrument, das vom Operateur geführt wird. „Der Roboter arbeitet also nicht autonom, sondern reagiert auf Bewegungen, die wir als Menschen an einer Da Vinci-Konsole mit zwei Steuerungsinstrumenten vormachen. Der DaVinci übersetzt diese Kommandos dann direkt vor Ort im Körper des Patienten in Bewegungen, die eine menschliche Hand in dieser Präzision und in dem Freiheitsgrad niemals ausführen könnte“, sagt Prof. Schmeding. Die vier Roboter-„Arme“ gelangen über winzige Hautschnitte in den Körper, weshalb es im Nachgang auch nur geringe Narben gibt.
Allerdings ist nicht jede Operation geeignet für den Roboter. „Man wird nicht jeden Routine-Eingriff wie Entfernung von Blinddarm oder Gallenblase damit machen. Doch überall da, wo es im Bauchraum komplexer wird und wir z.B. nahe an Nerven oder wichtigen Blutgefäßen arbeiten, kann der Roboter von Vorteil und vielfach effizienter sein.“ Das werde je nach Fall individuell abgestimmt.