Deshalb rechnet der Experte auch mit weiter steigenden Zahlen an Infizierten. Das sei völlig normal. „Entscheidend ist aber die Geschwindigkeit, denn natürlich wird der Virus auch immungeschwächte und ältere Menschen anstecken. Und die brauchen dann unter Umständen unsere medizinische Hilfe. Das sollte aber nach und nach geschehen, damit es das Gesundheitssystem in Deutschland schafft“, so Priv.-Doz. Dr. Schaaf.
Zugleich unterstrich der Experte aber auch, dass nur Patienten mit einem schweren Verlauf von Corona in ein Krankenhaus gehören. Wer lediglich grippeähnliche Symptome bei sich wahrnehme, der sollte zu Hause bleiben, soziale Kontakte auf ein Minimum reduzieren und nicht arbeiten gehen. Wer darüber hinaus unsicher ist, kann seinen Hausarzt oder die Corona-Hotline des Gesundheitsamtes Dortmund kontaktieren: 0231 50 13150. „Von vielen Hausärzten weiß ich, dass sie z.B. extra Warteräume für Corona- Verdachtsfälle eingerichtet haben. Das ist vorbildlich. Auch ein „Corona-Drive-in“, wo quasi der Abstrichtest im Auto des Patienten vor der Praxis erfolgt, ist hier und da sicherlich denkbar“, sagt Priv.-Doz. Dr. Schaaf. Insgesamt komme es jetzt darauf an, pragmatische Lösungen zu finden.
Aus diesem Grund schränkt das Klinikum Dortmund jetzt auch die Besuchszeiten für Angehörige ein, um geschwächte Patienten nicht unnötig Risiken einer Ansteckung auszusetzen. Die täglichen Besuchszeiten können ab sofort von 15.00 bis 18.00 Uhr genutzt werden. Es soll auch jeweils nur ein Besucher pro Patient kommen. Nur in begründeten Einzelfällen, etwa bei Frühchen oder auf der Kinderkrebsstation, seien beide Elternteile zugelassen. „Diese Vorsichtsmaßnahme machen wir auch, weil wir neben den Patienten auch das ärztliche und pflegerische Personal schützen wollen. Ich denke aber, da wird jeder Verständnis zeigen, schließlich geht es darum, die gesundheitliche Versorgung der Dortmunder Bevölkerung weiter aufrecht zu halten“, so Priv.-Doz. Dr. Schaaf.