Wenn die Spezialisten nämlich eine Metastase ausschließen können, wissen sie, dass der Krebs gar nicht so weit fortgeschritten ist. Sie können also einen komplett anderen, schonenderen Therapieweg einschlagen. „Schatten auf so einem CT- oder MRT-Bild können auch andere Ursachen haben. Es kann sich auch um Infektionen, Entzündungen oder andere seltene Erkrankungen handeln. Es ist also nicht immer gleich gesagt, dass es sich um eine Metastase handelt“, sagt Dr. Albert. Der Lungenspezialist behandelt derzeit eine Patientin, bei der der zunächst eine fortgeschrittene Krebserkrankung mit Lungenmetastasen vermutet wurde. Die mit einem „Schlüsselocheingriff am Brustkorb“ (videoassistierte Thorakoskopie) entnommene Probe ergab jedoch, dass dort eine Tuberkulose, eine seltene Infektion vorlag. Die Tuberkulose wird mit Tabletten über einige Monate behandelt. Die Patientin hatte also quasi Glück im Unglück.
Im Lungenzentrum des Klinikums Dortmund, das in den letzten Jahren einen massiven Anstieg an Lungen-Operationen verzeichnete, arbeiten deshalb Thorax-Chirurgen und Pneumologen als Lungenexperten Hand in Hand. „Uns geht es nicht darum, einfach drauf los zu operieren. Wir wollen vielmehr eine möglichst hohe Qualität der Therapieergebnisse erreichen“, erklärt Dr. Albert. Am Ende gehe es darum, dem Patienten eine auf seine Erkrankung maßgeschneiderte Lösung anzubieten. „Wir können die gesamte Bandbreite der Lungenmedizin bieten und sind damit nicht auf nur wenige Therapien beschränkt. Wir tun also alles, was dem Patienten hilft“, so der Experte.