Knapp 180 Kilogramm hat Konepatzki auf die Waage gebracht, als er ins Klinikum Dortmund kam. Um seine Diabetes-Typ2-Erkrankung zu behandeln, nahm er Tabletten und spritzte sich regelmäßig Insulin. Doch sein Gewicht hat sich mit der Zeit auch auf sein Herz ausgewirkt: Die Gefäße sind zunehmend verengt. „Ich habe immer öfter Luftnot bekommen und konnte kaum noch Treppensteigen“, sagt Konepatzki. „Ich wusste, dass ich dringend abnehmen muss. Aber keiner meiner Versuche hat langfristig geklappt.“
Hybrid-Eingriff am Herzen und Schlauchmagen-OP
Als dann plötzlich starke Herzschmerzen aufgetreten sind, kam er ins Klinikum Dortmund. Dort führten zunächst Prof. Dr. Thomas Heitzer (Direktor der Klinik für Kardiologie) sowie Prof. Dr. Alexander Albert (Direktor der Klinik für Herzchirurgie) zusammen mit ihrem Team einen Hybrid-Eingriff durch, indem sie einen Stent in die Herzhinterwand implantierten und zudem die Herzvorderwand von Konepatzki mit einem Bypass minimalinvasiv versorgten. Nur wenige Tage danach wurde dann in einer ebenfalls minimalinvasiven Schlauchmagen-OP der Magen des Patienten verkleinert.
Den Patienten an die Hand nehmen
Vor dem Eingriff wurde Konepatzki zunächst von Dr. Bernd Kroes, Oberarzt in der Klinik für Chirurgie, beraten. „Die Gespräche vor und nach dem Eingriff sind enorm wichtig“, sagt Dr. Kroes. „Denn so eine OP hat nur langfristig Erfolg, wenn auch danach konsequent auf Bewegung und Ernährung geachtet wird. Wir nehmen den Patienten an die Hand und lassen ihn damit nicht alleine.“ Im Klinikum Dortmund haben Adipositas-Patienten in zwei eigenständigen Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
Beide Ziele durch Konzept erreicht
Durch das Konzept konnten die Experten nicht nur erreichen, dass Konepatzki einen wichtigen Schritt zur Gewichtsreduktion getan hat, sondern gleichzeitig seine Herzbeschwerden langfristig behandeln. Auch Insulin-Spritzen sind jetzt nicht mehr nötig. „Es ist einfach Wahnsinn. Schon so kurz nach der OP merke ich einen deutlichen Unterschied“, so Konepatzki. „Ich fühle mich nicht nur besser, mein BVB-Trikot, in das ich mich sonst immer rein gequetscht habe, sitzt jetzt richtig locker. Ich bin überwältigt.“
(von Annika Haarhaus, Volontärin der Unternehmenskommunikation)
Anmerkung: Das Bild wurde aufgenommen, als der Mindestabstand noch nicht galt.