MediTALK zum Thema Bluthochdruck: Über Risiken und Nebenwirkungen

Dr. Fedai Özcan, Direktor der Klinik für Nephrologie/Dialyse

Dr. Fedai Özcan, Direktor der Klinik für Nephrologie/Dialyse, sprach beim mediTALK über das Thema Bluthochdruck.

20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Bluthochdruck. Doch nicht einmal bei der Hälfte der Betroffenen ist der Blutdruck gut eingestellt. Welche ernsten Folgen das haben kann, stellte Dr. Fedai Özcan, Direktor der Klinik für Nephrologie, in seinem spannenden Vortrag beim mediTALK im Klinikum Dortmund vor.  

Bluthochdruck gilt als wichtigster Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall – der häufigsten Todesursache in Deutschland.  „Mit der optimalen Blutdruckeinstellung können Bluthochdruck-Patientinnen und –Patienten das Risiko um die Hälfte verringern“, erklärte Klinikdirektor Dr. Fedai Özcan den rund 130 interessierten mediTALK-Gästen.

Nicht nur Medikamente, sondern auch Maßnahmen, die die Betroffenen selber umsetzen können, tragen zu einer besseren Blutdruckeinstellung bei. Der Stellenwert dieser Maßnahmen werde häufig unterschätzt. Dabei gelinge durch regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannungstechniken, weniger Salzkonsum sowie Verzicht auf Nikotin und Alkohol mit oder ohne zusätzliche medikamentöse Therapie in aller Regel eine zufriedenstellende Blutdruckeinstellung.

Schädigung der Gefäße droht

Doch was passiert, wenn der Blutdruck über viele Jahre unbehandelt bleibt? Heimtückisch an dieser Erkrankung ist, dass die Betroffenen in aller Regel wenig Beschwerden verspüren, erklärte der Experte.  „Doch auf Dauer schädigt der hohe Blutdruck die Gefäße, auch die in den Organen.“ Infolge dieser Gefäßveränderungen kann es schließlich zu einem Herzinfarkt, Herzschwäche, Nierenschwäche oder gar Schlaganfall und Demenz kommen. Bluthochdruck ist für diese Erkrankungen die Hauptursache, neben anderen gefäßschädigenden Faktoren wie hohe Blutfette und Diabetes.

Die Ursachen für Bluthochdruck sind vielfältig: Neben den bekannten Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Alkohol und Bewegungsmangel spielen auch eine genetische Veranlagung sowie verschiedene Erkrankungen eine Rolle – beispielsweise Nierenschwäche, Schlafapnoe und Hormonstörungen.

Ursachen behandeln

Dr. Özcan schilderte den Fall einer 29-jährigen Patientin, bei der keine Therapie funktionierte. Eine Ultraschalluntersuchung machte einen verminderten Blutdurchfluss in den Nierengefäßen sichtbar. Die Engstellen wurden durch Stents beseitigt, seitdem hat sich der Blutdruck der Patientin vollkommen normalisiert. In diesem Fall war keine weitere Therapie nötig.

Doch nur etwa die Hälfte der Betroffene wird ausreichend behandelt, so Dr. Özcan. Akzeptable Werte hat nur jeder Dritte, und jede/jeder Fünfte weiß nicht einmal, dass er oder sie unter Bluthochdruck leidet. Allein das zeigt, wie wichtig Aufklärung über Veranstaltungen wie mediTALK ist.

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Matthias Lackmann (verantwortlich)
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