Nach Lockdowns: Mediziner:innen warnen vor komplexeren Schmerzen

Die Pandemie hat viele Schmerz-Patient:innen in ihrem Therapie-Fortschritt zurückgeworfen. Zum einen fehlte Betroffenen aufgrund geschlossener Fitness-Studios in den Lockdowns das regelmäßige Training und damit der Aufbau von Muskeln, z.B. zur Vermeidung von Gelenkschmerzen. Aber auch abgesagte Verhaltens- oder Ergo-Therapie-Sitzungen trugen dazu bei, dass sich Krankheitsbilder verschlimmerten. „Wir befürchten, dass die Leiden der Patienten nun fortgeschrittener sind und können daher nur alle dazu aufrufen, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen“, sagt Daniela Fischer, Leitende Oberärztin in der Klinik für Schmerzmedizin im Klinikum Dortmund.

Ob Existenzängste, Sorgen um Familienmitglieder oder Leistungsdruck im Job-Umfeld: Nicht selten, so die Expertin, schlug psychische Belastung in der Pandemie auf den Körper und sorgte zum Teil für sehr diffuse Schmerzen. „Wer diese Last im wahren Wortsinn und unvorbereitet schultern möchte, darf sich nicht wundern, wenn es zu chronischen Schmerzen an Rücken, Muskeln und Gelenken kommt“, so Fischer. Auch Schlafstörungen, Erschöpfung oder Konzentrationsprobleme sind neben Schmerzen in verschiedenen Körperregionen weitere typische Begleiterscheinungen der auftretenden Schmerzsyndrome.

In der Klinik für Schmerzmedizin haben sich die Expert:innen u.a. auf diese Form der Schmerzbehandlung spezialisiert. „Wichtig ist, dass die Patienten die Erstdiagnose durch einen niedergelassenen Orthopäden oder Rheumatologen erhalten. Dann können sie mit der Überweisung zu uns kommen“, erklärt Fischer. Ziel sei es, die Schmerzen dauerhaft zu lindern und insbesondere wieder ein verbessertes Wohlbefinden im Alltag zu erreichen. Dazu kann es mitunter nötig sein, bis zu drei Wochen stationär in der Klinik behandelt zu werden. „Die lange Zeit ist notwendig, um auch wirklich nachhaltig Verhalten zu verändern, was bei der Schmerztherapie nicht selten ein wesentlicher Teil der Behandlung ist. Wir schauen uns die Patienten auch vorab sehr intensiv an, um ein ganzheitliches Bild zu bekommen“, sagt Fischer.

In direkter Absprache mit anderen Kliniken im Klinikum Dortmund, darunter etwa die Spezialist:innen für Wirbelsäulenchirurgie, erstellt die Expertin mit ihrem Team dann eine maßgeschneiderte Therapie. In jeder Altersstufe sei eine Therapie möglich und sinnvoll. „Neulich haben wir einen jungen Rücken-Patienten, etwa Anfang 30, so fit bekommen, dass er wieder voll arbeitsfähig war“, sagt Fischer. Gerade bei jüngeren, die seltener Begleiterkrakungen haben, ist ein Therapieerfolg wahrscheinlicher. Kontakt können – junge wie alte – Patient:innen über die Schmerzambulanz der Klinik aufnehmen, möglich per Telefon (Tel: 0231 953- 21386) oder Kontaktformular auf der Homepage www.klinikumdo.de

Sprechzeiten der Schmerzambulanz:

Mo - Fr von 09:00 bis 12:00 Uhr
Mo + Do von 13:00 bis 15:00 Uhr

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Matthias Lackmann (verantwortlich)
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44137 Dortmund

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