Neue Hoffnung: Junger Syrer erhält Chance auf Ausbildung am Klinikum Dortmund

Seit April ist er als Praktikant in der EDV-Abteilung des Klinikums Dortmund angestellt, jetzt erhält er die Möglichkeit auf eine Zukunft im Haus: Yeazdan Sher Ahmad, Kriegsflüchtling aus Syrien, absolviert ab August 2018 eine einjährige Einstiegsqualifikation.

Ab 1. August 2018 beginnt für Yeazdan Sher Ahmad eine Einstiegsqualifikation am Klinikum Dortmund. Zwar erhält er so nicht direkt den Status eines Auszubildenden, darf aber trotzdem die Berufsschule besuchen und am Arbeitsalltag der EDV-Abteilung teilnehmen. Auf diese Weise kann er sich in Ruhe in der Fachsprache üben. Deutsch spricht der 21-Jährige zwar fließend, aber die IT-Begrifflichkeiten stellen für ihn eine besondere Herausforderung dar.

 

Ursprünglich hatte er sich auf eine Ausbildungsstelle beworben. Aber da die fachspezifischen Ausdrücke ihn an Verständnisgrenzen brachten, sah Kay Siercks, IT-Direktor am Klinikum Dortmund, einen anderen Weg. „Dass Potential in ihm schlummert, war deutlich“, sagt Siercks. „Aber die Vermutung allein genügte natürlich nicht. Daher haben wir ihm erstmal ein Schnupperpraktikum als Test angeboten.“ Diese Chance hat Ahmad genutzt: Während des Praktikums im April 2018 hat er alle Kollegen von seinen Qualitäten überzeugen können.

 

Ahmad ist der erste Bewerber überhaupt, mit dem das Klinikum das Verfahren einer Einstiegsqualifikation testet. Nach der einjährigen Qualifikationsphase im Sommer 2019 überprüft die Industrie- und Handelskammer dann, ob die Ausbildung, die das Klinikum Dortmund Ahmad anschließend in Aussicht stellt, entsprechend verkürzt werden kann. „Da machen wir uns aber gar keine Sorgen“, so Ausbildungsleiter Ralf Pirags, der sich gemeinsam mit Siercks und dem Betriebsrat für den neuen Kollegen eingesetzt hat. „Herr Ahmad ist ein motivierter junger Mann und lernt überdurchschnittlich schnell.“

 

Sein mathematisch-naturwissenschaftliches Abitur hat Ahmad 2014 noch in Syrien abgeschlossen. 2015 war er gezwungen, seine kriegsgebeutelte Heimat zu verlassen und nach Deutschland zu fliehen. Die europäischen Standards stellten anfangs eine große Hürde für ihn dar. „Bewerbungen laufen bei uns ganz anders ab“, so Ahmad. „Da gibt es kein langes Verfahren. Das war alles neu für mich. Aber ich bin froh, das gemeistert zu haben – und dankbar für die Chance.“

 

(Von Lisa Cathrin Müller, Volontärin der Unternehmenskommunikation)

 

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