„Die Kliniken in Deutschland haben während der Pandemie gemerkt, dass weniger Patient*innen kamen, wahrscheinlich in Sorge vor einer Ansteckung. Wir vermuten deshalb, dass auch weniger Schüler*innen in Corona-Zeiten ein Praktikum zum Reinschnuppern in den Pflegeberuf machen wollen. Gleichzeitig möchten wir natürlich nach wie vor viele für den Pflegeberuf begeistern“, erklärt Marc Raschke, Leiter der Unternehmenskommunikation im Klinikum Dortmund.
So wurde nach einer corona-konformen Idee gesucht, wie der Stationsalltag für ein breites Publikum erlebbar gemacht werden kann. Umgesetzt quasi als „Kammerspiel“ auf einer Fläche von 40 mal 40 cm ist eine kleine Station mit vier Zimmern errichtet worden, dazu ein Stationspult, Medikamente, Betten, Personal & Co. „Es wird in der Live-Schalte losgehen mit der Schichtübergabe. Unsere Idee ist es, dass die Zuschauer*innen von da ab interaktiv bestimmen, was auf der Station idealerweise zu tun ist. Sie müssen ihre Vorschläge in ein Kommentarfeld eingeben, ein Moderator wird dann zwischen Zuschauer*innen und Station vermitteln“, erklärt Raschke. „Übrigens, so wie die Station räumlich eingedampft wurde, haben wir auch die Schicht zeitlich reduziert. Wir haben also auch einen Zeitfaktor, der im Stationsalltag ja auch nicht unwichtig ist.“ Was normalerweise zirka 8 Stunden dauert, wird in dem Live-Experiment 24 Minuten lang sein, also drei Minuten pro realer Stunde.
Als weitere Besonderheit wird das Live-Experiment von der <link>Klinik für Chirurgie unterstützt. Prof. Dr. Max Schmeding, Direktor der Klinik für Chirurgie, wird am Steuer sitzen und mit dem OP-Roboter „DaVinci“ alle Kommandos für die Station ausführen. „Wir können damit also quasi ganz nebenbei zeigen, mit welcher Präzision so ein Roboter selbst winzigste Bewegungen ausführen kann“, so Raschke. Der Roboter wird normalerweise für komplizierte Operationen eingesetzt, bei denen gewebeschonend und mit einer extrem hohen Flexibilität im Körper des Patienten gearbeitet werden muss.
„Mit diesem Live-Experiment machen wir quasi ein Remote-Praktikum in der Pflege möglich, natürlich verbunden mit einem kleinen Augenzwinkern und wohlwissend, dass wir nur einen Ausschnitt aus dem Alltag quasi als Appetithappen reichen. Aber wir müssen neue Wege ausprobieren, gerade in der Pandemie“, so Raschke. Begleitet wird die Aktion auch von der <link>Pflegewissenschaftlerin des Klinikums Dortmund, Andrea Besendorfer, die während der Live-Übertragung als Kommentatorin zusätzliche Informationen über den Praxisalltag gibt.
Wer sich schon einmal auf das Pflege-Praktikum vorbereiten möchte, der findet hier weitere Infos über die Miniaturstation sowie eine erste Übersicht für die Frühschicht-Aufgaben: <link>Tiny Hospital - die kleinste Station der Welt