Der wesentliche Vorteil gerade für Patienten: Sie müssen fortan keine langen Reisewege mehr in Kauf nehmen. Bislang nämlich mussten sie bis nach Düsseldorf fahren, um dort ihre Stammzellentnahme vornehmen zu lassen. Daher hat der Dortmunder Manuel Schneider* sich entschlossen, als Erster in der Blutspende des Klinikums Dortmund Stammzellen für seine Krebstherapie entnehmen zu lassen: „Der Prozess dauert zwar, aber das Team ist jederzeit für mich dagewesen“, sagt Schneider. „Ich bin ehrlich froh, dass ich das Verfahren quasi vor der Haustüre durchlaufen darf und nicht in einer anderen Stadt.“
Bei einer Blutstammzellapherese (Stammzellgewinnung) fließt das Blut des Spenders oder Patienten kontinuierlich durch eine Zentrifuge. Dabei werden verschiedene Zellen nach ihrer Größe und Dichte getrennt, die Blutstammzellen herausgefiltert und in einem Beutel gesammelt. Das Verfahren ist vollkommen schmerzfrei und ungefährlich. Die früher übliche, operative Knochenmarkgewinnung wurde durch diesen Prozess komplett ersetzt. Etwas Geduld muss der Patient oder Spender jedoch mitbringen, denn das Verfahren dauert vier bis fünf Stunden.
Und warum ist dieser Aufwand nötig? Im Zuge einer Hochdosis-Chemotherapie, welche auch alle widerstandsfähigeren Krebszellen abtöten soll, wird ein großer Teil des Knochenmarks zerstört. Um die Blutbildung bei Patienten nach der Therapie zu unterstützen und zu beschleunigen, wird daher auf die Stammzelltransplantation zurückgegriffen. „Aus den Blutstammzellen entwickeln sich sämtliche spezialisierte Zellen im Blut, also die Blutplättchen sowie die roten und weißen Blutkörperchen“, so der Direktor des <link>Instituts für Transfusionsmedizin am Klinikum Dortmund, Priv.-Doz. Dr. Cassens. Nach der Spende werden die Stammzellen zunächst eingefroren und dem Patienten nach der Chemotherapie zugeführt.
*Name von der Redaktion anonymisiert
(von Lisa Cathrin Müller, Volontärin Unternehmenskommunikation)