Der Biomedizin-Förderpreis des Leibniz Instituts für Arbeitsforschung geht in puncto klinisch-wissenschaftliche Arbeit in diesem Jahr an Prof. Dr. Dorothee Nashan, Direktorin der <link>Hautklinik im Klinikum Dortmund. Im Rahmen eines Symposiums, das bereits Ende August an der TU Dortmund stattfand, wurde die engagierte Medizinerin vor internationalem Publikum entsprechend ausgezeichnet. Damit würdigte die Jury die Arbeit der Hautklinik im Bereich der Psychoonkologie, die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet des Hautkrebses erbrachte.
Prof. Nashan hatte in ihren Untersuchungen gemeinsam mit Dr. Frank Meiß, Universitäts-Hautklinik Freiburg, und der Diplom-Psychologin Dr. Katrin Reuter zeigen können, dass die gezielte Differenzierung von psychologischen Beschwerden der Hautkrebs-Patienten nachhaltig Sinn macht.
Ein Beispiel ist die krankheits- und therapie-bedingte Müdigkeit (Fatigue). Im Laufe der Erkrankung bekommen ca. 80 % der Patienten mit einem schwarzen Hautkrebs dieses Symptom zu spüren. Gespräche und einfache Fragebögen können in der Erfassung dieser eher schleichenden Müdigkeit, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwäche helfen. In den Krankheitsverläufen entwickeln sich viel seltener Depressionen, jedoch werden die genannten Symptome häufig so interpretiert. Fatigue ist aber anders zu kurieren. In den zertifizierten Hauttumorzentren, zu denen auch die Hautklinik Dortmund gehört, kümmern sich neben den Ärzten auch onkologische Fachschwestern, Psychologen und Sozialarbeiter um diese wichtigen psychologischen Aspekte.
Prof. Nashan, die neben ihrer Mitarbeit am „Nationalen Hautkrebsplan“ auch an der Erstellung der Leitlinien zur Behandlung des Malignen Melanom und der Haut-Lymphome beteiligt ist, freut sich, dass u.a vom Gesundheitsministerium und der DKG ein flächendeckender Zugang und eine adäquate bedarfsgerechte psychoonkologische Betreuung für Patienten gefordert wird.
Als Hintergrund-Information zum Verein, der den Biomedizin-Förderpreis vergibt
Vor 30 Jahren, also 1987, haben Dortmunder Grundlagenforscher und Kliniker den Verein zur Förderung der biomedizinischen und klinischen Forschung e.V. gegründet. Der Verein soll ein Forum bieten, das die Vernetzung von Forschenden und praktizierenden Medizinerinnen und Medizinern in Dortmund erleichtert. Der Verein möchte also eine Brücke zwischen der Forschung in den Instituten und der Klinik schlagen. Etwaige Berührungsängste zwischen Grundlagenforschung und Anwendung sollen abgeschafft werden.
Mit der Verleihung der Biomedizin Preise möchte der Verein einmal im Jahr zwei Ziele erreichen. Erstens soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie viel ausgezeichnete Forschung in Dortmunder Institutionen stattfindet und wie hochwertig die Ergebnisse in internationalen Zeitschriften publiziert werden. Zweitens sollen junge Forscher aus den Instituten gefördert werden bzw. sollen auch Persönlichkeiten für ausgezeichnete Forschungsergebnisse und ausgezeichnete klinische Leistungen geehrt werden.