Prof. Rohde sieht künstliche Intelligenz in der Radiologie als Chance für den Patienten

Angesichts der aktuellen Diskussion um künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin warnte der Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Prof. Dr. Stefan Rohde, jetzt vor Panikmache. Der Beruf des Radiologen werde so schnell nicht durch eine KI zu ersetzen sein, sagte Rohde in der Westfalenhalle anlässlich des Radiologie Kongresses Ruhr (RKR), dessen Präsident er in diesem Jahr ist. Die hochmoderne Technik biete vielmehr enorme Vorteile bei der Befundung von CT- und MRT-Aufnahmen und sei gerade deshalb eine Chance für Ärzte und Patienten.

„Dank KI können wir in der Bildgebung z.B. bei einem Schlaganfall noch bessere Aussagen über das Ausmaß des betroffenen Hirnareals treffen“, sagt Prof. Rohde. Außerdem können sein Team und er aus KI-angereicherten Hirnvolumen-Aufnahmen auch z.B. ableiten, ob und welche Art von Demenz vorliegt. „Letztlich braucht es aber immer noch einen Spezialisten, der die Ergebnisse der Bildgebung mit der Krankheitsgeschichte des Patienten und den Laborwerten kombinieren und interpretieren kann“, so Prof. Rohde.

 

Selbst lernendes KI-System
Daher sieht der Mediziner alles andere als den Untergang seiner Zunft und engagiert sich auch weiter für die Nutzung von KI im Krankenhaus. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf etwa versorgt seine Klinik für Radiologie und Neuroradiologie ein großes, selbst lernendes KI-System mit anonymisierten Daten, um künftig noch bessere und schnellere Prognosen über Krankheitsverläufe treffen zu können.

 

Platz für alle Fortbildungsbedarfe
Der RKR ist mit 1.000 Teilnehmern der größte Regionalkongress seiner Art in Deutschland. Nach vielen Jahren in Bochum wurde der Kongress im vergangenen Jahr erstmals in Dortmund veranstaltet. Ob Thorax-Radiologie, Neuroradiologie oder Mamma-Diagnostik: Beim RKR ist für alle Fortbildungsbedarfe Platz.

 

KI besonders effektiv
Hintergrund: KI ist ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen befasst. Mit anderen Worten geht es also um Computersysteme, die nach bestimmten Entscheidungsstrukturen des Menschen nachgebildet sind, um relativ eigenständig und beinahe autark Problemstellungen zu bearbeiten. Insbesondere in der Radiologie sind KI-Systeme auf dem Vormarsch, da sich KI bislang dort als besonders effektiv erweist, wo Strukturen verglichen bzw. Unregelmäßigkeiten erkannt werden sollen.

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Matthias Lackmann (verantwortlich)
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