Neben Daten zu dem allgemeinen Gesundheitszustand wird darin auch die Lebensqualität der Patienten berücksichtigt. „Unser Ziel ist, dass die Betroffenen nicht nur direkt nach der Operation eine Besserung erfahren, sondern auch langfristig wieder ein normales Leben führen können – ohne Einschränkungen“, erklärt Prof. Dr. Michael Truß, Direktor der Klinik für Urologie. Neben dem Klinikum beteiligen sich an der Studie rund 130 Häuser u.a. aus Australien, den USA und Finnland.
Um die Kliniken im In- und Ausland zu vergleichen, wird u.a. die psychische und physische Gesundheit der Patienten sowohl vor der OP, kurz danach, als auch im längerfristigen Verlauf mit einem einheitlichen Fragebogen gemessen. „In dieser Größenordnung ist die Studie bis jetzt einmalig“, sagt Prof. Truß. „Umso mehr freut es uns natürlich, dass wir in der länderübergreifenden Analyse überzeugen konnten und das Zertifikat zum zweiten Mal erhalten.“ Um den Patienten die bestmögliche Therapie zu bieten, arbeitet das Team im Prostatakarzinomzentrum interdisziplinär mit den anderen Fachabteilungen im Haus zusammen. Zum Einsatz kommen dabei moderne, minimal-invasive OP-Techniken mitsamt des OP-Roboters „Da Vinci“. Durch ihn werden die Nerven geschont, sodass u.a. Kontinenz und Potenz erhalten werden können. Zudem bleiben kleinere Narben zurück und der Patient hat nach der OP weniger Schmerzen.
In der „Prostata Cancer Outcomes“-Studie werden jährlich die Behandlungseinrichtungen analysiert, die bereits durch die DKG zertifiziert wurden. Das Prostatakarzinomzentrum des Klinikums gehört bereits seit 2009 durchgängig dazu und hat nun erneut auch im internationalen Vergleich ohne Einschränkungen alle Kriterien erfüllt. Seit Beginn der Studie haben bereits rund 45.000 Patienten an der Erhebung teilgenommen und tragen so dazu bei, herauszufinden, wie die Therapie bei dieser Krebsart noch weiter verbessert werden kann. Getragen wird das Projekt von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), dem Bundesverband Prostata Selbsthilfe (BPS) und dem unabhängigen Zertifizierungsinstitut OnkoZert. Die Datenanalyse übernimmt ein weltweites Data Coordination Center (University of California, Los Angeles und Monash University, Melbourne).
Auf dem Bild zu sehen (v.l.n.r.): Dr. med. Sarah Fladung (Fachärztin für Urologie); Prof. Dr. Michael Truß (Direktor der Klinik für Urologie)