Die Urolog*innen im Klinikum Dortmund hatten gemeinsam mit drei weiteren großen Prostata-Zentren in Deutschland eine Studie zum Vergleich zweier moderner OP-Verfahren bei Prostatakrebs gestartet. Neben dem Einsatz eines Da Vinci-Roboters war nämlich bislang auch ein klassischer laparoskopischer Eingriff bei dieser Art von OP möglich. Beide Methoden arbeiten zwar über schlüsselloch-kleine Zugänge in den Körper, jedoch ist der laparoskopische Ansatz im OP-Gebiet dann vergleichsweise weniger flexibel. „Diese laparoskopische Methode ist mit den neuen Studienergebnissen quasi vom Tisch, der OP-Roboter hat klare Vorteile gezeigt“, sagt Prof. Truß. „Die Greifarme des Da Vinci können wir per Steuerungskonsole im Körper sogar abwinkeln, zudem sehe ich das zu operierende Gewebe hochaufgelöst in einem dreidimensionalen Bildschirm.“
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes – und das mit steigenden Erkrankungszahlen. „Auch wenn wir heute weniger schnell als früher zum Skalpell greifen, so ist oftmals eine Operation unumgänglich, um den Krebs aufzuhalten“, so Prof. Truß. Neben dem Klinikum Dortmund beteiligten sich die renommierten Unikliniken Leipzig, Düsseldorf und Heidelberg an der prospektiv-randomisierten Studie. Alle teilnehmenden Kliniken gelten in Deutschland als führend in der Anwendung sowohl der klassischen Schlüssellochchirurgie als auch der Da Vinci-Technik. Diese weltweit erste und einzige Studie wurde nach den höchsten Qualitätsstandard konzipiert, schloss insgesamt rund 800 Patienten ein und wurde gerade im renommierten „European Journal of Urology“ publiziert.