Schilddrüsen-Krebs mit 29 Jahren

Schilddrüsen-Krebs mit 29 Jahren

Seine Hände schließen sich um den Hals des Patienten, als wolle Dr. Josef Obermeier, Oberarzt und Sektionsleiter der endokrinen Chirurgie am Klinikum Dortmund, jeden Moment zudrücken. Stattdessen gleiten nun seine Finger virtuos über die Haut und an der Muskulatur des Halses entlang. Lymphknoten spürt der Arzt in dieser Region keine mehr. Wie auch, sie wurden dem Patienten Thomas Wendisch restlos entfernt. Die Maßnahme war Teil der Schilddrüsen- Operation, der nötig wurde, weil Dr. Obermeier Ende November 2016 während des Eingriffs bei dem jungen Mann feststellte: In der Tat, es ist Krebs, ein sehr seltener. Mit gerade mal 29 Jahren. „Wir mussten Hrn. Wendisch nicht nur die komplette Schilddrüse entfernen, sondern auch ein Großteil seines Lymphgewebes am Hals“, sagt Dr. Obermeier. Hier hatten sich bereits Tochtergeschwülste gebildet.

Seine Hände schließen sich um den Hals des Patienten, als wolle Dr. Josef Obermeier, Oberarzt und Sektionsleiter der endokrinen <link 31>Chirurgie</link> am Klinikum Dortmund, jeden Moment zudrücken. Stattdessen gleiten nun seine Finger virtuos über die Haut und an der Muskulatur des Halses entlang. Lymphknoten spürt der Arzt in dieser Region keine mehr. Wie auch, sie wurden dem Patienten Thomas Wendisch restlos entfernt. Die Maßnahme war Teil der Schilddrüsen- Operation, der nötig wurde, weil Dr. Obermeier Ende November 2016 während des Eingriffs bei dem jungen Mann feststellte: In der Tat, es ist Krebs, ein sehr seltener. Mit gerade mal 29 Jahren. „Wir mussten Hrn. Wendisch nicht nur die komplette Schilddrüse entfernen, sondern auch ein Großteil seines Lymphgewebes am Hals“, sagt Dr. Obermeier. Hier hatten sich bereits Tochtergeschwülste gebildet.

Noch während des Eingriffs schickten die Operateure den Kollegen in der Pathologie des Klinikums Dortmund Gewebeproben. Der Verdacht bestätigte sich. „In solchen Fällen wird die Region am Hals großflächig ausgeräumt, um jegliches Risiko zu vermeiden, dass ein Tumor übersehen wird“, sagt Dr. Obermeier. Als Thomas Wendisch im Aufwachraum dann hört, dass doch etwas Ernsthaftes gefunden worden sei, wurde ihm mulmig. „Das war aber auch der einzige Moment, seither bin ich eigentlich guter Dinge und froh, dass ich alles ohne große hormonelle Schwankungen überstanden habe“, sagt der Patient, der fortan lebenslang als Ersatz für seine Schilddrüse Hormontabletten einnehmen muss.

Lymphdrüsen waren bereits deutlich zu ertasten

Mehr als zwei Jahre lebte der junge Mann offenbar bereits mit dem Tumor am Hals, erst eine Schilddrüsen-Erkrankung im Verwandtenkreis machte den 29-Jährigen skeptisch. „Jetzt, wo ich in einer festen Beziehung bin und mit meiner Freundin noch viele Jahre gemeinsam verbringen möchte, wollte ich auch mehr Verantwortung hinsichtlich gesundheitlicher Punkte zeigen und mehr auf meinen Körper hören “, sagt er. Und war da nicht immer so ein Knubbel am Hals, den er hätte längst mal abchecken lassen wollen? Als er sich im Oktober 2016 dann im Klinikum vorstellte, konnte Dr. Obermeier die geschwollenen Lymphdrüsen schon deutlich ertasten. „Das war für mich schon ein deutliches Zeichen, dass der Schilddrüsenkrebs gestreut haben könnte“, sagt Dr. Obermeier, der dringend zu einer OP riet.

Im Tumor-Board empfahlen die Ärzte eine Radio-Jod-Therapie

Doch der Eingriff an sich war noch nicht alles. Da die Gewebeauswertung der Pathologen einen Schilddrüsenkrebs mit Lymphkonten-Befall ergeben hatte, wurde der Patient im „Tumor-Board“, einer regelmäßigen Konferenz der Krebsspezialisten im Klinikum Dortmund, vorgestellt. Dort wurde die Empfehlung zur Radio-Jod-Therapie abgegeben.

Patient musste eine Kapsel mit radioaktiver Substanz schlucken

Im Anschluss an die Operation wurde nach vier Wochen die Radiojodtherapie in der Abteilung für Nuklearmedizin des Klinikums umgesetzt. Hier musste Thomas Wendisch eine Kapsel mit einer radioaktiven Substanz schlucken und drei Tage auf einer von der Außenwelt abgeschlossenen Station verbringen. „Da war man drei Tage alleine auf dem Zimmer, aber auch das ist kein Problem“, sagt Wendisch. „Das ist natürlich ein großer Vorteil, dass wir hier im Klinikum Schilddrüsen-Patienten das alles unter einem Dach anbieten können“, sagt Dr. Obermeier.

Zwei Wochen nach dem Eingriff konnte Patient schon wieder arbeiten

Inzwischen zeigen die Nachuntersuchungen (Ultraschall und Szintigraphie) keine sonderlichen Veränderungen mehr. Vielleicht steht im Sommer noch mal eine weitere Radiojodtherapie an – aber das mehr zur Sicherheit. „Ich bin zwei Wochen nach dem Eingriff dann auch schon wieder zur Arbeit gegangen, alles ist wieder gut“, sagt Wendisch.

Hintergrundinfo

Das Schilddrüsenzentrum als Mitglied des <link 148>Westfälischen Krebszentrums</link> im Klinikum Dortmund beteiligt sich in diesem Jahr an der Aktion „Die Schilddrüse in guten Händen – Deutschland macht den Schilddrüsen-Check“ der Schilddrüsen-Initiative Papillon (8. bis 12. Mai 2017). Jeder 3. Erwachsene in Deutschland hat eine Erkrankung der Schilddrüse, ohne es zu wissen; bei über 45-Jährigen schon jeder zweite.


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