Schlaganfall-Symposium: Neurozentrum zieht über 100 Zuweiser an

Mit so vielen Zuhörern hatte Prof. Dr. Stefan Rohde, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, nicht gerechnet. Kurzerhand hatte sein Sekretariat den Raum im Harenberg-Center umbuchen müssen, weil sich über 100 Zuweiser für das 1. Dortmunder Neurovaskuläre Symposium (15.01.2014) angemeldet hatten. Kompakt und fundiert bekamen sie in den Vorträgen zum "akuten ischämischen Schlaganfall" einen breiten Einblick in das Neurozentrum am Klinikum Dortmund, das in seiner Art überregional einzigartig ist - ja sogar in der "Champions League" spielt, wie ein Referent sagte.

 In dem Zentrum arbeiten Neuroradiologen mit Neurologen und Neurochirurgen eng zusammen und behandeln jährlich über 4700 Patienten. Dank der zertifizierten, überregionalen Stroke-Unit dort schaffen es die Spezialisten, binnen kürzester Zeit eine sichere Diagnose zu stellen und die entsprechende Therapie einzuleiten. Insbesondere das Spezialgebiet von Prof. Dr. Stefan Rohde (Foto rechts) bietet hierbei einen besonderen Standortvorteil: Der Neuroradiologe ist in der Lage, Blutgerinnsel im Gehirn, die den Schlaganfall verursacht haben, mittels winziger Instrumente aufzubohren und zu entfernen (Thrombektomie). All dies geschieht ohne großen Schnitt, sondern über spezielle Katheter - ein schonendes Verfahren für den Patienten.

Gernot Rudel, der als Oberarzt in der Neurologie im Klinikum Dortmund arbeitet, ging in seinem Vortrag denn auch auf die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Neuroradiologie ein. Allein schon die baulichen Vorzüge sprechen für sich: Der Patient wird nach den ersten Untersuchungen in der Stroke-Unit direkt eine Tür weiter gebracht, wo bereits die Neuroradiologen auf ihn warten. Gerade beim Schlaganfall kommt es schließlich auf jede Minute an. Rudel plädierte deshalb auch dafür, Patienten mit Verdacht auf einen Hirninfarkt unverzüglich in eine zertifizierte Stroke-Unit zu bringen. Immer noch würden zu viele Menschen daran versterben - wenn nicht unmittelbar, so doch in den Wochen danach. 70 Prozent derer, die einen Schlaganfall überleben, sind langfristig behindert, 64 Prozent sogar pflegebedürftig. Jeder fünfte Bundesbürger wird im Laufe seines Lebens einen Schlaganfall bekommen.

Wie sehr es bei der Behandlung von Schlaganfällen auf die enge Verzahnung der Disziplinen ankommt, unterstrich auch Prof. Dr. Michael Schwarz, Direktor der Klinik für Neurologie. So gebe es am Klinikum Dortmund im erweiterten Bereich des Neurozentrums auch Verknüpfungen mit der Kardiologie, der Gefäßchirurgie, der Augenklinik, der Neuro-Pädiatrie, der HNO-Klinik und der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

Als Gast-Referenten hatte Prof. Rohde seinen Fachkollegen, Prof. Dr. Martin Bendszus, von der Universitätsklinik Heidelberg eingeladen. Er gab einen Überblick über die Studienlage in der Schlaganfallbehandlung. Anschließend vermittelte Prof. Dr. Thomas Heitzer, Direktor der Klinik für Kardiologie im Klinikum Dortmund, worauf Neurologen aus Sicht der Kardiologen beim Hirninfarkt zu achten haben.

Wenn eine minimal-invasive Behandlung des Schlaganfalls mittels Katheter nicht der richtige Weg ist und das Gerinnsel am offenen Kopf operiert werden muss, ist Priv.-Doz. Rolf Schultheiß, Direktor der Klinik für Neurochirurgie im Klinikum Dortmund, am Zug. Er beantwortete in seinem Vortrag die Frage, unter welchen Bedingungen ein solcher Eingriff sinnvoll ist. Mit Dr. Markus Winkler, Leiter der Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin/Angiologie im Klinikum Dortmund, kam dann noch der Gefäßspezialist zu Wort, der seinen Vortragsfokus auf die Verengung der Halsschlagader (Karotisstenose) als Risikofaktor eines Schlaganfalls legte.



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