„Viele kennen es: Man hat sehr gut und fettig gegessen, muss danach aufstoßen oder bekommt leichtes Sodbrennen – was oft von alleine wieder weg geht“, so Prof. Schmeding. „Bei Personen mit einer Reflux-Krankheit ist das Sodbrennen intensiver ausgeprägt, tritt mehrmals die Woche auf und wird unter anderem begleitet von Schmerzen hinter dem Brustbein.“ Die Ursache ist häufig ein Zwerchfellbruch. Dabei ist der Verschlussmechanismus zwischen dem unteren Ende der Speiseröhre und dem Mageneingang defekt, sodass die Säure ungehindert in die Speiseröhre gelangen kann und hier die typischen Symptome hervorruft. „Langfristig können die Beschwerden nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen, sondern auch das Krebsrisiko erhöhen“, so Prof. Schmeding. „Um das zu verhindern und im Ernstfall die bestmögliche Therapie zu ermöglichen, bieten wir den Patienten nun eine zentrale Anlaufstelle, wo ihnen Kollegen mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich zur Seite stehen.“
Beraten lassen können die Betroffenen sich in einer extra eingerichteten Reflux-Sprechstunde. „Von der konservativen Behandlung mit Tabletten bis zur minimal-invasiven Operation bieten wir die komplette Bandbreite an Therapien an“, so Prof. Dr. Marcus Wörns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hämatologie, internistische Onkologie und Endokrinologie, der genau wie Prof. Schmeding Ansprechpartner im Westfälischen Reflux-Zentrum ist. „Welche Behandlung die beste ist, hängt vom Einzelfall ab und besprechen wir im interdisziplinärem Team zusammen mit dem Patienten.“ Meist wird zunächst eine medikamentöse Therapie eingeleitet. Erst wenn diese keinen Erfolg bringt, wird eine Operation in Erwägung gezogen. Abhängig davon, ob ein Zwerchfellbruch vorliegt oder nicht, wird dann der defekte Verschlussmechanismus zwischen Speiserühre und Magen z.B. rekonstruiert oder mit einem Magnetband versehen.
„Die Eingriffe erfolgen stets minimal-invasiv“, so Prof. Schmeding. „Das heißt, dass über kleinste Zugänge im Bauchraum gearbeitet wird. So haben die Patienten nachher nicht nur weniger Schmerzen, sondern unter anderem auch kleinere Narben und geringeres Risiko für Wundheilungsstörungen.“ Zum Einsatz kommt bei Bedarf auch der „Da Vinci“-OP-Roboter. „Unser Operationsfeld wird dabei über eine hochauflösende Kamera auf einen Monitor übertragen“, erklärt Prof. Schmeding. „Der Roboter fungiert dann sozusagen als verlängerter Arm für uns und sorgt dafür, dass wir maximale Bewegungsfreiheit haben. So können wir noch präziser und gewebeschonender arbeiten.“
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie auf der Homepage des Westfälischen Reflux-Zentrums.