Studienergebnis vorgestellt: Intensivmediziner des Klinikums Dortmund entdecken neue Methode zur Behandlung von Lungenembolien

Im Rahmen einer Studie hat das Team von Prof. Dr. Thomas Heitzer, Direktor der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin im Klinikum Dortmund, eine innovative Therapie bei mittelschweren Lungenembolien gefunden. Die Ergebnisse wurden bereits von Kardiologen aus den USA in ihrer Wirkung bestätigt und gelten damit in der Wissenschaftswelt als neueste Therapiemöglichkeit.

Das Blutgerinnsel, das letztlich bei dem gut 160 Kilo schweren Patienten zum Tod führte, war fast so groß wie ein Handteller, als er ins Klinikum eingeliefert wurde. Jede Hilfe kam da bereits zu spät. Der dicke Thrombus („Blutklumpen") hatte sich in den Lungengefäßen des Mannes festgesetzt und für eine akute Lungenembolie gesorgt. Patienten mit einem derartigen Befund leiden an extremer Luftnot, ihr Kreislauf kollabiert und der Körper steht unter Schock. Sie kommen sofort auf die Intensivstation. Aber auch bereits leichtere Formen der Lungenembolie erfordern das Know-How von Intensivmedizinern. Im Rahmen einer Studie hat jetzt das Team von Prof. Dr. Thomas Heitzer, Direktor der <link 24>Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin</link> im Klinikum Dortmund, eine innovative Therapie bei mittelschweren Lungenembolien gefunden. Die Ergebnisse wurden bereits von Kardiologen aus den USA in ihrer Wirkung bestätigt und gelten damit in der Wissenschaftswelt als neueste Therapiemöglichkeit.

„Bislang war es bei mittelschweren Lungenembolien üblich, dass den Betroffenen ein aggressives Mittel in die Venen gespritzt wurde, um rasch den <link www.dga-gefaessmedizin.de/fileadmin/content/PDFs/DGA-Brosch_thrombose_jan_11_screen.pdf _blank>Thrombus </link>aufzulösen", erklärt Prof. Dr. Heitzer. Dieses Mittel greift aber nicht nur den „Blutklumpen" an, sondern hemmt auch stark die Gerinnung des Blutes. Das kann mitunter fatale Folgen u. a. in den Gefäßen des Gehirns haben. Hier kann es schnell zu Blutungen kommen. „Das heißt, dass die Patienten nach der Behandlung ein erhöhtes Risiko hatten, einen Schlaganfall zu erleiden, was wir unbedingt vermeiden müssen", sagt Prof. Dr. Heitzer, der zusammen mit seinem Kollegen Priv.-Doz. Dr. Bernhard Schaaf, Direktor der <link 26>Klinik für Pneumologie und internistische Intensivmedizin</link> im Klinikzentrum Nord, rund 200 Patienten pro Jahr mit einer Lungenembolie im Klinikum Dortmund behandelt.

Die Grundidee der Studie war es, das aggressive Mittel gezielter an den Ort des Thrombus zu führen, damit es dort optimal seine Wirkung entfalten kann und unerwünschte Blutungen an anderer Stelle im Körper ausbleiben. Über einen Katheter, also einen dünnen Draht, gelangten die Kardiologen in das verstopfte Gefäß. Dort wurde der Blutklumpen zunächst intensiv per Ultraschall-Wellen bearbeitet. Die Wellen beeinflussten die Struktur des Thrombus und machten ihn auf-nahmefähiger für das therapeutische Mittel, das Prof. Heitzer anschließend vor Ort injizieren konnte. „Wir beobachteten, dass sich die Patienten spürbar erholten. Herz und Kreislauf stabilisierten sich schnell und das ohne bleibende Schäden. Es traten zudem keine Blutungen auf."

Mit dieser neuen Erkenntnis können die Intensivmediziner des Klinikums Dortmund nun also eine deutlich bessere Behandlungsqualität bei Lungenembolie-Patienten erreichen. Die Studie ist 2013 im Klinikum Dortmund in der Zusammenarbeit mit den Uni-Kliniken <link www.insel.ch _blank>Bern/Schweiz</link>, <link www.klinikum.uni-muenchen.de/de/index.html _blank>München</link>, <link www.klinikum.uni-heidelberg.de/Startseite.2.0.html _blank>Heidelberg </link>und <link www2.medizin.uni-greifswald.de _blank>Greifswald </link>durchgeführt worden, die Ergebnisse wurden Anfang 2014 in der international renommiertesten Kardiologenzeitschrift „<link circ.ahajournals.org _blank>Circulation</link>" veröffentlicht.

Hintergrundinfo: Wie entsteht ein Thrombus?

Dass Blut im menschlichen Körper gerinnt, macht Sinn: Wenn es z.B. zu einer Verletzung kommt, sorgt das gerinnende Blut dafür, dass die Wunde rasch geschlossen wird, um z.B. das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Blut kann aber auch gerinnen, wenn seine Fließgeschwindigkeit verlangsamt wird – etwa, wenn ein Bein zu lange unbewegt bleibt. Ein Thrombus kann z.B. in einer Bein-Vene an seiner Entstehungsstelle festsitzen und sie dort verstopfen. Er kann sich aber auch lösen, vom Blutstrom mitgerissen werden und an anderer Stelle Verstopfungen verursachen, die dort dann z.B. zum Ausfall der Blutversorgung von Organen führen. Diesen Vorgang nennt man dann Embolie.

Kontakt zur <link 24>Kardiologischen Klinik</link> und <link 26>Klinik für Pneumologie und internistische Intensivmedizin</link>.



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