Terrorgefahr, Katastrophenmedizin und Schwerverletztenversorgung – drei Schlagworte, die gerade in letzter Zeit häufig miteinander in Verbindung gesehen werden müssen. Am 09. September 2016 findet die Jahrestagung der Traumanetzwerk-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) – der TNT-Kongress – in Dortmund statt. Bereits 190 angemeldete Teilnehmer werden sich anlässlich der jährlichen Auswertung des Traumaregisters der DGU, dem weltweit größten Register der Schwerverletztenversorgung, in Dortmund treffen. Ziel ist es, die Erfolgsgeschichte der erheblichen Verbesserung der Schwerverletztenversorgung weiter voranzutreiben.
Dies ist insbesondere im Hinblick auf die wachsende Terrorgefahr, aber auch die Entwicklung zunehmender Schwerverletzter jenseits des 70. Lebensjahres von besonderer Dringlichkeit. Waren in den vergangenen Jahren vornehmlich Arbeitsunfälle und Verkehrsunfälle die Ursache schwerer Verletzungsmuster, so sind heute über ein Viertel der Schwerverletzten älter als 70 Jahre. Beispielsweise führt selbst das abrupte Bremsen öffentlicher Verkehrsmittel bisweilen zu lebensbedrohlichen Verletzungen älterer Fahrgäste, wie Dr. Jens Peter Stahl, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Klinikum Dortmund, erklärt. Er richtet den diesjährigen TNT-Kongress in Dortmund aus.
Hinzu komme eine steigende Zahl Schwerverletzter aus dem Freizeitbereich, also Motorradunfälle, Fahrradunfälle oder Absturzverletzungen. Nicht zu vernachlässigen sind Stürze aus größerer Höhe, nicht selten mit suizidalem Hintergrund.
Besonders in den Fokus geraten ist in letzter Zeit die Katastrophenmedizin mit Blick auf das Risiko von Terroranschlägen, vor allem im Zusammenhang mit Großereignissen. Hier ist eine geordnete und zielgenaue, aber auch sichere und rasche Versorgung Schwerstverletzter unabdingbar. Die Strukturen in den Traumazentren der Traumanetzwerke sind hierzu bestens gerüstet. So hat sich mittlerweile die Zeitspanne für die Initialversorgung Schwerstverletzter einschließlich der erforderlichen Trauma-Computertomographie bis zur Verbringung der Verletzten auf die Intensivstation oder in den OP auf nahezu 20 Minuten reduziert.
Dies alles geht mit kostenintensiven Vorhaltekosten einher, die durch die zunehmend gewinnbasierte Struktur der Medizin nicht abgebildet werden können. „Unfallchirurgie ist so etwas wie die Feuerwehr, die man auch in Zeiten, in denen es nicht brennt, vorhalten muss", so Stahl.
Die Initiative Traumanetzwerk der DGU wird zwischenzeitlich weltweit nachgefragt. Sie basiert in weiten Teilen auf einem hohen Engagement der Ärzteschaft der Unfallchirurgie. da die aufgebauten Strukturen leider bis heute nicht ausreichen refinanziert werden.
Marc Raschke
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