Jacqueline Dreseler hat einen Wunsch: Die Studentin möchte sich für die tiergestützte Intervention in der geriatrischen Patientenversorgung einsetzen. „Als gelernte Altenpflegerin versuche ich, die Bedürfnisse älterer Menschen herauszufinden, sie lassen sich allerdings nicht immer sprachlich ermitteln – Tiere können in diesen Fällen wie Eisbrecher wirken“, sagt die 26-Jährige. Bei tiergestützten Interventionen bauen Tiere den Kontakt zu Patienten auf – beispielsweise Esel, Alpakas und Pferde. „Der Hund steht dem Menschen aber besonders nahe“, so Dreseler. Deshalb hat sie sich in ihrer Bachelorarbeit mit der Frage beschäftigt, wie Hunde in der Pflege Patienten beeinflussen können. Betreut wurde sie unter anderem von Andrea Besendorfer, Pflegewissenschaftlerin. Die Fachkräfte unterstützten sie dabei, den aktuellen Forschungsstand herauszustellen. Die Akut-Geriatrie verfügt bereits über Erfahrungen mit Vierbeinern in der Pflege – Therapiehund Lotte sei Dank.
Direkt nach der Ausbildung entschloss sich die Wuppertalerin für ein berufsbegleitendes Studium an der Universität Witten/Herdecke. Durch eine Kollegin erfuhr Dreseler dann von den Möglichkeiten der tiergestützten Intervention – und war so begeistert, dass sie ihre Abschlussarbeit darüber schrieb. Aufgewachsen mit Hunden, wusste sie um die möglichen Effekte von Hunden: Sie geben vielen Menschen mehr Ruhe, Entspannung und Orientierung, oftmals wirken sie stimmungsaufhellend.
Im März wird die Abschlussarbeit bei den Forschungswelten 2017 in Trier präsentiert und mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Ein weiterer Gewinn: „Bei der Recherche zu meiner Literaturstudie habe ich mich entschieden, mir selbst einen Welpen anzuschaffen. Peppo, ein Golden Retriever, verfügt über den richtigen Charakter, um später zum Therapiehund ausgebildet zu werden“, sagt Dreseler.
In ihrer Masterarbeit will die Studentin am Klinikum Dortmund zunächst mit Lotte praxisorientiert erforschen, wie Hunde beispielsweise auf Patienten mit Demenz- und Depressionenserkrankungen einwirken können. Die Labrador-Hündin bereitet sich derweil am Klinikum Dortmund schon auf ihre eigene Abschlussprüfung vor: Im Frühjahr ist es endlich soweit – dann kann sie als ausgebildete Therapiehündin arbeiten.