Thrombektomie: Spezialist verstärkt die Neuroradiologie im Kampf gegen Schlaganfall

Die Schlaganfall-Spezialisten des Klinikums Dortmund erhalten Verstärkung: Dr. Tobias Breyer ist neuer Leiter der Neuroradiologie. Im Rang eines leitenden Oberarztes unterstützt er hierbei Prof. Dr. Stefan Rohde, Direktor der Klinik für <link>Radiologie und Neuroradiologie, u.a. bei der so genannten Thrombektomie. Damit ist eine besondere Therapie von Schlaganfall gemeint, bei der die Spezialisten Blutgerinnsel rückstandslos aus den feinen Gefäßen des Gehirns entfernen; die Technik ist fast vergleichbar mit der eines „Korkenziehers“ oder „Staubsaugers“ und kann den Patienten ohne Langezeitschäden heilen, wenn sie rechtzeitig eingesetzt wird.

Konkret dringen die Mediziner mit einem feinen Draht über eine Körperarterie bis zur schlaganfallverursachenden Gefäßverschluss im Gehirn vor, ergreifen dort mit einem speziellen Drahtgeflecht („Stent-Retriever“) den Blutklumpen und ziehen oder saugen ihn aus dem Gefäß heraus. „Da hier im Klinikum inzwischen deutlich über 200 Patienten pro Jahr mit dieser Methode behandelt werden und die Zahl sich angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft absehbar noch erhöhen wird, ist dies gewiss ein Therapiefeld mit Zukunft“, erklärt Dr. Breyer, der neben Prof. Rohde der einzige für diese Kathetertherapien zertifizierte Neuroradiologe in Dortmund ist. Zu spät oder unbehandelte Schlaganfälle verursachen häufig schwere bleibende Behinderungen.

 

Neuroradiologie  ist hochinnovativ
Zuvor war Dr. Breyer u.a. an den Universitätskliniken Essen, Freiburg und ursprünglich (seit 2002) in der Schlaganfallstation der Uniklinik Ulm tätig.
„Die Neuroradiologie im Klinikum Dortmund hat einen extrem guten Ruf in Deutschland, die Fallzahlen sind beachtlich und das Team hier ist sehr angenehm und hochinnovativ“, lobt Dr. Breyer, der vor allem auch die Vielseitigkeit des Faches Neuroradiologie schätzt. „Im Hirn zu arbeiten, erfordert ein hohes Maß an Präzision, schließlich gibt es keinen Bereich des menschlichen Körpers, der derart differenziert und auch fragil ist.“

 

Möglichst unmittelbar nach dem Schlaganfall
Eine Thrombektomie dauert in der Regel knapp eine halbe Stunde und wird von den Krankenkassen übernommen. Wichtig ist, dass sie möglichst unmittelbar nach dem Schlaganfall erfolgt, also nach jenem Moment, indem das Blutgerinnsel im Kopf das Gefäß verstopft. „Je mehr Zeit bis zur Entfernung des Blutgerinnsels verstreicht, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Hirnregion dahinter nicht mehr mit Blut versorgt wird und unwiederbringlich abstirbt“, erklärt Dr. Breyer, der in seiner knappen Freizeit zweimal im Jahr Konzerte mit dem Weltärzteorchester als Hornist gibt, 2020 auch in Dortmund.

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