Weltweit seltener Eingriff: Experten aus dem Klinikum helfen Patienten mit Herzschwäche

Folge eines Herzinfarkts: Mohamed Ouaz litt seit 15 Jahren an einer zunehmenden Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Seit einem starken Infarkt hat sein Herz nicht mehr ausreichend Blut in seinen Kreislauf gepumpt. Während in diesem Stadium oft zu einem Kunstherzen geraten wird, hat das Team um Prof. Dr. Alexander Albert, Direktor der <link>Klinik für Herzchirurgie im Klinikum Dortmund, Ouaz durch einen weltweit neuen Eingriff geholfen: Die Experten trennten bei einer sogenannten Ventrikelplastik den erkrankten Bereich des Herzens (Ventrikel) durch mehrere Klammern ab und stellten so die Funktionsfähigkeit wieder her.

Durch den Herzinfarkt hat sich die wichtigste Blutader des Herzens von Ouaz verschlossen, wodurch ein großer Teil des Herzens abgestorben und vernarbt ist. Als Folge wurde der 70-Jährige nicht nur schlapper und litt unter Atemnot, sondern sein Herz wurde auch immer größer und schwächer. „Ich konnte keine 60 Meter gehen, ohne komplett aus der Puste zu sein“, sagte Ouaz. „Das kannte ich so gar nicht von mir – und es wurde immer schlimmer.“

Jahrelange Expertise

Schließlich ging Ouaz zu seinem Kardiologen Dr. Nicola-Alexandro Cicco in Düsseldorf, der ihn zu Prof. Albert ins Klinikum Dortmund verwies und später auch an dessen Seite operierte. Prof. Albert und sein Team verfügen über jahrelange Erfahrungen sowohl zu den klassischen als auch zu innovativen OP-Verfahren. „Eine Möglichkeit wäre gewesen, dem Patienten ein Kunstherz, also eine künstliche Herzpumpe, einzusetzen“, so Prof. Albert. „Mit dem neuen Eingriff konnten wir aber genau das verhindern und dem Patienten durch die schonende Methode neue Lebensqualität schenken.“

Minimalinvasive OP im Team

Vor drei Monaten hat das Team bestehend aus Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten und Kardiotechnikern in einer zweistündigen OP die Ventrikelplastik, auch Revivent TC System genannt, durchgeführt. Dafür wurde zunächst über einen kleinen Schnitt ein Draht von außen in das Herz eingeführt. Die Kardiologen schoben von der anderen Seite eine Schlinge durch die Vene zum Herzen und griffen damit nach dem Draht. Gemeinsam zogen die Experten dann den Draht zusammen, trennten so den abgestorbenen Bereich ab und fixierten alles mit drei Klammern.

Weiterer Eingriff verhindert

Durch den minimalinvasiven Eingriff wurde nicht nur das Gewebe des 70-Jährigen geschont, sondern auch ein weiterer größerer Eingriff verhindert. Der Patient litt nämlich zudem unter einer Mitralklappen-Insuffizienz, die durch die neuartige OP mit behandelt werden konnte. „Ich bin endlich wieder der Alte“, so Ouaz. „Die Luftnot ist weg und ich kann wieder spazieren gehen – und das ganz ohne Pause.“

(Von Annika Haarhaus, Volontärin der Unternehmenskommunikation)

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