Zertifiziertes Weaning: Für ein Leben ohne Beatmungsgerät

Daniela Klein ist die Koordinatorin des Weaning-Zentrums am Klinikum Dortmund.

Im zertifizierten Weaning-Zentrum des Klinikums Dortmund erhalten langzeitbeatmete Patientinnen und Patienten spezialisierte Unterstützung, um Schritt für Schritt von der künstlichen Beatmung entwöhnt zu werden – für mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit.

Das Klinikum Dortmund hat einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Versorgung langzeitbeatmeter Patientinnen und Patienten unternommen: die Zertifizierung als Weaning-Zentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Dieses Zentrum, Teil der Klinik für Pneumologie, Infektiologie und internistische Intensivmedizin im Klinikzentrum Nord, konzentriert sich auf die spezielle Behandlung von Patientinnen und Patienten, die Schwierigkeiten haben, von der künstlichen Beatmung entwöhnt zu werden.

Spezialisierte Versorgung für langzeitbeatmete Patientinnen und Patienten

Eine längere Beatmungsdauer, häufig bedingt durch schwere Atemwegserkrankungen, stellt sowohl für die Betroffenen als auch das therapeutische Team eine große Herausforderung dar. Studien zeigen, dass in spezialisierten Zentren etwa 50 Prozent der langzeitbeatmeten Patientinnen und Patienten erfolgreich von der Beatmung entwöhnt werden können – deutlich mehr als in Kliniken ohne Spezialisierung. Das Weaning-Zentrum zeichnet sich durch ein interprofessionelles Team aus, das die Expertise aus verschiedenen Fachrichtungen vereint: Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte sowie Fachkräfte aus der Physiotherapie, Atmungstherapie, Logopädie, Psychologie und dem Sozialdienst arbeiten hier eng zusammen.

Das Hauptziel des Weaning-Zentrums ist es, die Betroffenen vollständig von der Beatmung zu entwöhnen und ihnen zu einer erhöhten Lebensqualität ohne Abhängigkeit von Beatmungsgeräten zu verhelfen. Dabei wird individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten eingegangen, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Individuelle Betreuung und langfristige Unterstützung

„Alle Patientinnen und Patienten erhalten einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, der sowohl die Stärkung der Atemmuskulatur als auch die Behandlung von Begleiterkrankungen umfasst“, erklärt Daniela Nickoleit-Bitzenberger, Oberärztin und Leiterin des Weaning-Zentrums. Sollte eine vollständige Entwöhnung zunächst nicht möglich sein, werden die Betroffenen nach ihrem Klinikaufenthalt nicht allein gelassen. Das Weaning-Zentrum unterstützt sowohl die Betroffenen als auch deren Angehörige bei der Vorbereitung auf die außerklinische Pflege. Darüber hinaus werden die Patientinnen und Patienten alle sechs Monate im Klinikum Dortmund zur Neubewertung ihres Entwöhnungspotentials vorgestellt.

In Deutschland gibt es mittlerweile über 60 zertifizierte Weaning-Zentren, die auf die steigende Zahl von Patientinnen und Patienten mit Beatmungsbedarf reagieren. Das Klinikum Dortmund bietet mit seinem neuen Zentrum Hoffnung für viele Betroffene auf dem Weg zurück zur Selbstständigkeit beim Atmen.

Teilen Sie diesen Artikel per

Pressekontakt

Matthias Lackmann (verantwortlich)
Beurhausstraße 40
44137 Dortmund

redaktionnoSpam(at)klinikumdo(dot)de

Datenschutz-Zustimmung