„Man kann es sich kaum vorstellen, was die beiden in den letzten Wochen durchmachen mussten", so Dr. Henrik Bertram, Assistenzarzt in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Bereits am Flughafen wurden die Patientin und ihre Mutter u.a. von Dr. Bertram als zuständigem Notarzt in Empfang genommen. „Dann galt es, sie schnellstmöglich in die Klinik zu bringen und die Wunden zu versorgen.“ Die sogenannten Schrapnellverletzungen der Patientin, also Verletzungen, die von Splittern explodierender Granaten verursacht werden, waren nicht nur recht groß, sondern auch tief. „Dadurch war natürlich auch die Infektionsgefahr sehr hoch. Besonders bei den schlechten medizinischen Bedingungen, die zurzeit in der Ukraine herrschen“, so Dr. Bertram.
Wunden mit Hauttransplantation versorgt
Im Klinikum wurde Yelyzaveta von dem Team der Unfallklinik rund um Klinikdirektor Dr. Jens-Peter Stahl erfolgreich operiert. Dafür wurden die rund fünf mal fünf Zentimeter großen und eineinhalb Zentimeter tiefen Wunden an der linken Schulter und am Oberarm zunächst gereinigt und anschließend mit einer Hauttransplantation von dem Oberschenkel der Patientin verschlossen. „Der Eingriff verlief komplikationslos und die Wunden verheilen jetzt schon sehr gut“, so Dr. Stahl. „Wir sind froh, Yelyzaveta wenigstens auf diese Weise helfen zu können und dazu beizutragen, dass es ihr in der Hinsicht bald ein wenig besser geht.“ Zusätzlich erhält die Patientin Physiotherapie im Klinikum, um den Arm bald wieder vollständig einsetzen zu können.
Willkommensgeschenk vom Behandlungsteam
Auch über den Krankenhausaufenthalt hinaus bleiben Mutter und Tochter zunächst in Dortmund, für eine Unterbringung ist gesorgt. Um sie in der neuen Stadt noch einmal willkommen zu heißen, hat das Behandlungsteam der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der 17-Jährigen ein BVB-Trikot überreicht. „Wir wissen, dass das nicht über die Geschehnisse hinweghilft. Trotzdem soll es eine kleine Willkommensgeste sein, ein Stückchen Dortmund, in der schweren Zeit“, so Dr. Bertram. Ermöglicht wurde Yelyzavetas Transport durch die Evakuierungsflüge der Deutschen Luftwaffe, die ukrainische Menschen von Polen nach Deutschland bringen.
Auf dem Bild zu sehen: Yelyzaveta Baranova (links) mit dem Behandlungsteam der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie